Den dritten Test hat 96 dann auch gewonnen. Das ist schön, aber wichtiger als das Ergebnis von 4:3 gegen Uerdingen sind die Erkenntnisse, die Trainer Kenan Kocak und Sportchef Gerhard Zuber gewonnen haben: Es hat sich bestätigt, dass 96 die richtigen Stellenausschreibungen ans Schwarze Brett des Transfermarkts gepinnt hat. Drei Gegentore gegen einen Drittligisten zu kassieren, das ist nicht der Anspruch. Wie soll das enden, wenn ein ausgewiesener Torjäger wie Simon Terodde mit dem HSV auf diese Defensive trifft? Da müssen schleunigst stabile Säulen eingezogen werden.



Dringend benötigt wird ein Linksverteidiger, ein Innenverteidiger mit Klasse – und für die von Waldemar Anton frei gemachte Stelle im defensiven Mittelfeld braucht 96 einen starken Ersatz. Ein Topstürmer könnte später dazukommen, offensiv läuft es. An diesen vier Positionen arbeitet sich 96 seit Monaten auf dem Transfermarkt ab. Eigentlich sollten zumindest zwei oder drei Neue am Sonntag mit ins Trainingslager reisen. Der zuletzt so ungeduldig auf Verstärkungen dringende Kocak scheint sich damit abgefunden zu haben, dass es nicht klappt. Was bleibt ihm auch übrig.
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Der Vorteil des frühen Klassenerhalts ist allerdings vertan, 96 hat viel Zeit verloren. Dieser Riesenumbruch wird nur funktionieren, wenn noch Klasse verpflichtet wird. Es müssen Qualitätsspieler geholt werden, die den Unterschied ausmachen können. Ansonsten braucht 96 nicht vom Aufstieg zu träumen. Die aktuelle Mannschaft wird es nicht in die Bundesliga schaffen.