Ausgerechnet Thomas Müller war einer der Ersten, der die Verlegung der EM um ein Jahr bei Twitter kommentierte: „Die einzig richtig Entscheidung“, schrieb der Bayern-Star und aussortierte Nationalspieler. Und wie so oft hatte Müller damit recht.



Es muss zwar anscheinend erst eine Pandemie ausbrechen, damit sich die Fußballwelt mal wieder zu vernünftigen Entscheidungen durchringen kann, aber immerhin. Dennoch lehrt der Blick in die Vergangenheit, dass man dem Braten nicht zu früh trauen sollte – national wie international.
EURO 2021: In diesen Stadien soll gespielt werden
Watzke gewährt mit unsolidarischen Aussagen einen Einblick in sein wahres Gedankengut
In Deutschland gewährte Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke mit seinen unsolidarischen Aussagen gegenüber den kleineren Klubs einen ersten Einblick in sein wahres Gedankengut. Mit der Überzeugung, dass die Reichen den Armen nicht helfen müssen – auch nicht in der Not - dürfte er vermutlich leider nicht mal alleine dastehen.
Wie viel die Solidaritätsschwüre und Arbeitsplatzerhaltungsmaßnahmen der Verbände und Vereine nach der außerordentlichen Ligaversammlung tatsächlich wert sind, wird sich wohl erst zeigen, wenn den ersten Klubs das Wasser wirklich bis zum Hals steht.
Es wird sich zeigen, ob der Begriff Solidarität überhaupt noch existiert
Gleiches gilt für die Entscheidung, die Europameisterschaft erst im Sommer 2021 auszutragen. Denn im gleichen Zeitfenster sollte die Premiere der millionenschweren Klub-WM mit 24 Mannschaften in China stattfinden – übrigens unter anderem in Wuhan, wo das Coronavirus geboren wurde. Nun wird sich die UEFA mit der FIFA arrangieren und eine Lösung finden müssen.
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob der Begriff Solidarität im heutigen Fußball-Business überhaupt noch existiert. Oder doch nur eine gern benutzte Plattitüde ist.