23. März 2023 / 23:49 Uhr

Kommentar: Warum der FC Bayern den Tuchel-Deal nicht noch einmal vermasseln darf

Kommentar: Warum der FC Bayern den Tuchel-Deal nicht noch einmal vermasseln darf

Patrick Strasser
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Der FC Bayern darf den Deal mit Thomas Tuchel nicht erneut vermasseln, meint Reporter Patrick Strasser.
Der FC Bayern darf den Deal mit Thomas Tuchel nicht erneut vermasseln, meint Reporter Patrick Strasser. © Getty Images/IMAGO/Ulrich Wagner (Montage)
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Mit der bevorstehenden Ablösung von Trainer Julian Nagelsmann und der sich anbahnenden Verpflichtung von Thomas Tuchel sorgt der FC Bayern für einen Hammer auf dem Trainer-Markt. SPORTBUZZER-Reporter Patrick Strasser meint: Der Klub darf die Verpflichtung von Tuchel nach 2018 nicht ein zweites Mal vermasseln.

Bei Thomas Tuchel, der aktuell heißesten Trainer-Aktie im internationalen Geschäft ohne Verein, wollte der FC Bayern München nicht noch einmal zu spät kommen. 2018 zauderte vor allem Uli Hoeneß zu lange, weil er Jupp Heynckes von einer weiteren Saison an der Säbener Straße überzeugen wollte. Der jedoch ging lieber in Rente, die Tuchel-Seite wurde hingehalten. Schließlich unterschrieb der Wunschtrainer von Karl-Heinz Rummenigge bei Paris St.Germain – und war urplötzlich vom Markt. Als C-Lösung holte Bayern Niko Kovac von Eintracht Frankfurt. Was nicht gutgehen konnte. Nun deutet nach Informationen des SPORTBUZZER, dem Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), alles darauf hin, dass Thomas Tuchel Julian Nagelsmann als Trainer des FC Bayern ablösen wird.

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Also: Nur nicht noch einmal den Tuchel-Deal vermasseln! Da der 49-Jährige zuletzt mit Tottenham Hotspur verhandelte und als heißer Kandidat auf das Erbe von Carlo Ancelotti bei Real Madrid galt, mussten die Bayern-Bosse jetzt handeln. Das Opfer: Julian Nagelsmann, der nach 21 Monaten im Amt und einem Titel (Meisterschaft 2022) entlassen wurde.

Tuchel wird einen Vertrag bis 2025 unterschreiben – auch wenn die Rochade extrem kostspielig für die Münchner ist, da Nagelsmann einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2026 unterschrieben und 25 Millionen Euro Ablöse an RB Leipzig gekostet hatte. Doch der Zeitpunkt ergibt absolut Sinn.

Bayern-Bilanz im Jahr 2023 verheerend

Erstens, weil die Bilanz der Bayern trotz des Weiterkommens in der Champions League gegen Paris St.Germain im Jahr 2023 verheerend ist: Zwei Pleiten und drei Remis in zehn Ligaspielen, dazu der Verlust der Tabellenführung gegenüber dem BVB, der vor der Unterbrechung der Bundesliga wegen der WM in Katar neun (!) Punkte hinter den Bayern lag. Dazu kommt Nagelsmanns miserabler Auftritt gegenüber den Schiedsrichtern in Mönchengladbach ("Weichgespültes Pack!") - absolut nicht Bayern-like. Zuletzt erschütterte die Bosse der blutleere Auftritt beim 1:2 in Leverkusen, die harsche Kritik im Anschluss von Sportvorstand Hasan Salihamidzic ("So wenig Antrieb, so wenig Mentalität, so wenig Zweikampfführung, so wenig Durchsetzungsvermögen habe ich selten erlebt") war nicht auf die Mannschaft gemünzt, sondern auf den, der dafür zuständig ist: auf den Trainer.

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Dass Nagelsmann den "besten Kader aller Zeiten" (Rekordnationalspieler Lothar Matthäus) nicht in die Spur brachte und das ganze Konstrukt äußerst labil und instabil erschien, wurde ihm angekreidet. Und dass Nagelsmann für Bayerns langjährigen Wunschspieler Joao Cancelo keine Position fand, ihn hin- und herschob, bis der Portugiese seine Form verlor, wurde intern dem Trainer angelastet.

Und schließlich: Thomas Tuchel kann Feuerwehrmann, nicht in Sachen Abstiegskampf (obwohl sich Platz zwei in der Liga beim FC Bayern schon beinahe so anfühlt) – nein in Sachen Titelgewinne auf höchstem Niveau. Ende Januar 2021 übernahm er die labile und instabile Mannschaft des FC Chelsea und führte sie wenige Monate später zum Champions-League-Triumph.

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