Rational betrachtet kann es in diesem Jahr nur einen Weltfußballer geben. Robert Lewandowski hat mit dem FC Bayern das Titel-Triple aus den national und international wichtigsten Klubwettbewerben gewonnen, dazu noch beide Supercups. Der polnische Stürmer ist zudem in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions League souverän Torschützenkönig geworden. Doch ein Blick auf die drei Finalisten für die FIFA-Auszeichnung verdeutlicht einmal mehr: allein um Leistung geht es bei der Wahl nicht.
Mit Lewandowski auf der Shortlist stehen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Der 35 Jahre alte Portugiese und der 33 Jahre alte Argentinier haben die Auszeichnung seit 2008 - bis auf die Ausnahme Luka Modric im WM-Jahr 2018 - unter sich ausgemacht. Dieses Mal sprach wenig für "CR7", auch wenn er in seinem fortgeschrittenen Alter ordentlich performte. Und es sprach noch weniger für den Zauberfloh des FC Barcelona, der vor allem mit heftigen Vertragsstreitigkeiten bei seinem Klub für Aufsehen sorgte. Doch es zeigt sich, dass das über viele Jahre erlangte Image der beiden Weltmarken mit ihren 245 Millionen Instagram-Followern (Ronaldo) respektive 170 Millionen Instagram-Followern (Messi) die Leistungen des Bayern-Stars ("nur" 20 Millionen Follower) bei der FIFA-Wahl in den Schatten stellen könnte.



Warum muss der Pole um seine Auszeichnung zittern? Bei der Abstimmung werden die Stimmen der Fans zu gleichen Anteilen wie die eines Journalisten pro Land sowie je des Nationaltrainers und des Nationalmannschaftskapitäns eines Landes gewertet. So ist es wohl schlicht mit der Fanbase, den Leistungen der vergangenen Jahre sowie dem Status von Ronaldo und Messi zu erklären, dass die beiden Dauersieger auch 2020 unter den drei Finalisten gelandet sind.
Weltfußballer-Wahl: Überraschung möglich
Eine Überraschung scheint daher auch bei der finalen Entscheidung über den Weltfußballer nicht ausgeschlossen - trotz der Dominanz Lewandowskis mit seinen Toren und Titeln. Allein: im für gewöhnlich leistungsorientierten Profisport käme dies einer Farce gleich. Am 17. Dezember gibt es die Entscheidung.