Abstiegskampf, kein Tor geschossen bisher, Erwartungen nicht erfüllt, Corona sowieso immer. Da kann sich schon was aufstauen in Lukas Hinterseer. Die Lunte ist bei vielen kurz. Aber Hinterseer explodiert normalerweise nicht so schnell. Dass sich der Frust ausgerechnet in einem Foul am jungen Tim Walbrecht entlud, kann kein gutes Signal sein.
Die Mannschaft lebt den Abstiegskampf nicht
Da ist Leben drin, sagen Trainer nachher gern. Nicht so Christoph Dabrowski. Denn sein Problem liegt im genauen Gegenteil. Seine Mannschaft lebt den Abstiegskampf nicht. Wenn es körperlich mal wehtut, Gegentore fallen, Schiedsrichter verkehrt entscheiden, dann entlädt sich der Frust in unguten Schuldzuweisungen. Die Spieler können sich nicht einmal im Training zusammenreißen. Genau das sprach Dabrowski deutlich an. Nicht zum ersten Mal übrigens.




Am Ende gab es nur Verlierer
Das war keine Show, die Dabrowski am Freitag im Training abspulte, um öffentlich auf starker Mann zu machen. Er machte seiner Truppe ihre größten Schwächen klar. Der Trainer sprengte mit dem Trainingsabbruch den eigenen Rahmen: Er hatte ein Bild von einer Einheit mit Siegertypen. Am Ende gab es nur Verlierer. So stellt sich kein Trainer das Ende einer Trainingswoche vor. „Schönes Wochenende“, sagte Dabrowski zu den Spielern und meinte: Denkt mal alle darüber nach.
Mit den Profis könne er so nicht arbeiten, unerträglich sei das. Er drückte damit aus, was viele Fans seit langer Zeit sehen, denken und fühlen. 96 macht zu selten gute Laune und ist manchmal schwer zu ertragen.
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