Na also! Hannover 96 kann tatsächlich noch Spiele in der Bundesliga gewinnen. Der 2:0-Erfolg im Keller-Endspiel gegen Nürnberg lässt den Glauben an ein Wunder im Kampf um den hannoverschen Ligaverbleib wieder stärker werden. 505 quälend lange Minuten ohne Treffer in einem Heimspiel beendete Winter-Neuzugang Müller in dem Keller-Krampf gegen zumindest in der HDI-Arena mausetote Nürnberger. Natürlich spielte der Verlauf mit der frühen und absolut richtigen rote Karte gegen Rhein für seinen Brutalo-Tritt gegen Julian Korb in die 96-Karten. Das mag womöglich als Ausrede für den bei weitem nicht bundesligatauglichen Auftritt des neuen Tabellenletzten herhalten, wäre aber viel, viel zu kurz gegriffen.
Überlebenswichtiger Sieg für 96
Kommen wir zu den guten Nachrichten für 96. Hannover gelingt ein überlebenswichtiger Sieg gegen die Cluberer - für die Moral, das eigene Selbstverständnis und natürlich für die Tabelle. Die Abwehr macht einen soliden Eindruck, Anton und Akpoguma halten den Laden dicht. Dazu trifft Müller doppelt und liefert einen Lösungsvorschlag für die größte 96-Sorge, die Offensive.



Das Spiel der schwächsten Heimmannschaft gegen das schwächste Auswärtsteam war genau das, was es erwarten ließ – der befürchtete El Kackico. Mit diesem wenig schmeichelhaften Titel wurde das Duell Letzter gegen Vorletzter im Vorfeld in den sozialen Medien angepriesen. Und zur Wahrheit gehört auch, dass 96 nicht sonderlich viel eingefallen ist, um für Gefahr zu sorgen. Viel Krampf, viele Stockfehler, viel Gewürge trotz Überzahl.
Antwort auf Katastrophen-Debüt
Der Erfolg aber gibt Hannover 96 zumindest das Zutrauen, in der Bundesliga erfolgreich sein zu können. Für Neu-Trainer Thomas Doll wichtig: Nach seinem Katastrophen-Debüt gegen Leipzig gibt sein Team eine Antwort auf die dollsche Generalabrechnung nach dem 0:3.
Bilder vom Spiel der 1. Bundesliga zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg
Was bedeutet dieser Sieg für die Bundesliga? Schwierig zu sagen. Hoffenheim und Frankfurt heißen die nächsten beiden Aufgaben. Und das sind ganz andere Kaliber als diese Chaos-Klubberer, die in 90 Spielminuten nicht ansatzweise den Eindruck hinterließen, das Spiel für sich entscheiden zu wollen.