05. Dezember 2020 / 15:35 Uhr

Kommentar: Ein bisschen mehr fußballerisches Schwarzbrot tut Hannover 96 gut

Kommentar: Ein bisschen mehr fußballerisches Schwarzbrot tut Hannover 96 gut

Jonas Szemkus
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
SPORTBUZZER-Redakteur Jonas Szemkus kommentiert den Auswärtssieg von Hannover 96 beim HSV.
SPORTBUZZER-Redakteur Jonas Szemkus kommentiert den Auswärtssieg von Hannover 96 beim HSV. © Axel Heimken/dpa
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Wirklich schön war das nicht, was Hannover 96 da im Volksparkstadion auf das Parkett gelegt hat. Aber erfolgreich. Die Maßnahme von Trainer Kenan Kocak, auf defensive Stabilität zu setzen, hat sich ausgezahlt, findet SPORTBUZZER-Redakteur Jonas Szemkus.

Das Glück ist ja bekanntlich mit den Tüchtigen. Insofern geht der 1:0-Sieg von Hannover 96 in Hamburg auf alle Fälle in Ordnung. Und auch wenn Hannover in der Tabelle erstmal noch der „kleine“ HSV bleibt – für eine Woche dürfen sie sich wie Riesen fühlen. Vor allem Michael Esser!

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Der 96-Torwart hielt passenderweise wie ein Riese und hielt Hannover die Punkte fest. Er machte sich groß und lang bei vier, fünf Superchancen und entnervte die Hamburger auch dann noch, als die alles nach vorne warfen. Da zuckte sogar Superstürmer Simon Terodde irgendwann nur noch mit den Schultern.

Bilder zum Spiel: Hamburger SV - Hannover 96

Hannovers Kingsley Schindler (unten) spitzelt Tim Leibold den Ball weg. Zur Galerie
Hannovers Kingsley Schindler (unten) spitzelt Tim Leibold den Ball weg. ©

Taktikwechsel hat 96 gut getan

Der „kleine“ HSV ärgert den großen, doch die Analyse fällt trotz Auswärtssieg nicht ganz einfach aus: War 96 richtig gut? Oder Hamburg einfach auch mies? Die Wahrheit lag wie so oft in der Mitte. Am Ende musste 96 in Überzahl zittern, stemmte sich aber erfolgreich gegen den nächsten Nackenschlag. Da stimmte also auch die Mentalität.

Und auch der Taktikwechsel hin zu mehr Stabilität hat Hannover auf alle Fälle gut getan. Ein bisschen mehr fußballerisches Schwarzbrot, statt in Schönheit zu sterben wie beim (viel zu hohen) 0:3 zuletzt gegen Kiel. Kenan Kocak ließ früh pressen und 96 etwas tiefer stehen als üblich, da fiel den Hamburgern lange nichts ein. Und in der zweiten Halbzeit blieb zumindest Esser cool – das reichte ja.

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Zumindest der 2. Advent wird besinnlich

96 hat sich damit doppelt freigeschossen, aus einer lang- und einer mittelfristigen Krisen: Das 1:0 in Hamburg bringt die ersten Auswärtspunkte in dieser Saison und den ersten Dreier nach zuvor vier sieglosen Spielen. Klingt, als wird’s zumindest am zweiten Advent endlich besinnlich bei 96.

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