Dass Hans-Dieter Flick ein guter Trainer ist, steht außer Frage. Und jeder, der ihn kennt oder schon einmal mit ihm gearbeitet hat, wird bestätigen, dass der Hansi aus Bammental auch ein richtig sympathischer, umgänglicher Typ ist, mit dem man bestens klarkommt. Flick hat mit den Bayern das Sextuple gewonnen, eine kriselnde Mannschaft in kürzester Zeit zum größtmöglichen Erfolg geführt. Dafür gebühren ihm Respekt und Anerkennung.
Danach hat er die Nationalelf übernommen. Ganz Fußball-Deutschland hoffte, dass der Hansi auch das DFB-Team wieder aus dem Tal der Tränen befreien wird. Doch bei seinem ersten Turnier als Chefcoach ist Flick krachend gescheitert. Er hat Fehler gemacht – einige davon unverzeihlich – bei der größten Veranstaltung des Weltfußballs. Die am Ende entscheidende Niederlage gegen Japan muss er auf seine Kappe nehmen. Vielleicht hat er das auch. Und vielleicht hat er bei der internen Aufarbeitung mit den Verbandsbossen auch gesagt, wie er es besser machen will auf dem Weg zur Heim-EM 2024.
Damit lag der DFB in der Vergangenheit oft daneben
Es wäre zumindest eine mögliche Erklärung, warum man sich darauf festgelegt hat, mit Flick weitermachen zu wollen – und vor allem: so schnell. Okay, Jürgen Klopp war nicht zu haben. Thomas Tuchel dagegen schon. Und bei entsprechend sorgfältiger Prüfung fallen einem sicher noch zwei, drei weitere Alternativen ein.
Ob es ein Fehler war, weiter auf Flick zu setzen, werden die nächsten Jahre zeigen. Wenn er gewillt ist, sich neu zu erfinden, hat er sicher eine zweite Chance verdient. Andererseits geht der DFB mit dieser Entscheidung mal wieder den bequemsten Weg. Und damit lag man in der Vergangenheit leider häufig genug daneben.
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