„Wir als Mannschaft funktionieren, weil wir füreinander da waren. Jeder einzelne war für den anderen da. Egal, ob wir auf die Fresse bekommen haben, egal ob wir gewonnen haben.“
Es geht bei diesen hochemotionalen Worten doch nicht etwa um 96? Doch! Im Mai 2017, vorm entscheidenden Spiel um den Aufstieg in Sandhausen, hielt Torwart Philipp Tschauner seine berühmte Kabinenrede, es war eher eine Kabinenexplosion. 96 veröffentlichte das Video später voller Stolz auf seiner Facebook-Seite, unterlegt mit der passenden melodramatischen Melodie.
Die Bilder zum Trainingsauftakt von Hannover 96:
Zu viel Kritik am Trainer?
„Kühler Kopf, hartes Herz – dass wir uns alle hier heute belohnen“, brüllte Tschauner den Mitspielern seine Botschaft entgegen. Es funktionierte – 96 stieg nach dem 1:1 auf. Und jetzt droht leider schon wieder der Abstieg. Ohne Tschauner. Der Profi mit Herz flüchtet, weil er seinen Job als Torwart und Kapitän bei 96 nicht mehr ausüben darf. Was Tschauner in der Kabine noch zu melden hat, weiß André Breitenreiter. Möglicherweise zu viel Kritik am Trainer. Breitenreiter hatte ja vor der Saison die Torwart-Baustelle aufgemacht. Michael Esser und Tschauner sind auf dem Platz in etwa gleich zu bewerten. In der Kabine war Tschauner stärker.



Damit kommt 96 der nächste meinungsstarke Spieler abhanden. Schwer vorstellbar, dass Kapitän Waldemar Anton diese Rolle künftig übernimmt. Er ist, wie die anderen auch, zu sehr mit sich beschäftigt. Dass die Mannschaft funktioniert und jeder für den anderen da ist, lässt sich allerdings auch nicht mehr behaupten. Das war einmal so, im Mai 2017.
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