Michael Reschke ist nicht mehr Sportvorstand des VfB Stuttgart. Die Entlassung erfolgte am Dienstag. VfB-Boss Wolfgang Dietrich versucht damit, den zweiten Abstieg innerhalb kürzester Zeit abzuwenden. Vor allem aber: Seinen bei den Fans längst verspielten Kredit als Präsident zurückzugewinnen. Doch das wird ihm auch mit der Personalie Thomas Hitzlsperger als Reschke-Nachfolger nicht mehr gelingen.


Bereits am Sonntag hatte sich angedeutet, dass beim VfB das nächste Beben bevorsteht. Nach der desaströsen 0:3-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf, vermied Reschke jeglichen Auftritt vor den TV-Kameras. In der Vergangenheit war der 61-Jährige eher dadurch aufgefallen, an keiner Kamera, an keiner TV-Sendung vorbeizukommen – und sich dabei nicht selten in irgendwelchen Aussagen zu verstricken, die ihm hinterher als äußerst ungeschickt ausgelegt wurden.
Hitzlsperger als Sympathie-Träger beim VfB
Reschke ist also Geschichte beim VfB. Die Zukunft heißt Thomas Hitzlsperger. Was die Sympathie-Werte bei den VfB-Fans angeht, hätte es keine bessere Entscheidung der Bosse um Präsident Dietrich geben können. Hitzlsperger erfreut sich deutschlandweit großer Beliebtheit – und gilt beim VfB bis heute dank seines Traumtors gegen Energie Cottbus am 19. Mai 2007 (als der VfB zum bis heute letzten Mal Deutscher Meister wurde) als Klub-Legende. Auch in seiner Rolle als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums hatte der Ex-Nationalspieler zuletzt erste Erfolge zu vermelden. Für Wolfgang Dietrich ist Hitzlsperger die allerletzte Chance, seine Machtposition zu wahren. Längst lassen sich die Unterstützer des Präsidenten in VfB-Reihen an einer Hand abzählen. Große Teile der Fans sind sicher: Dietrich muss weg.
Die Neuzugänge des VfB Stuttgart 2018/19
Folge: Auch Hitzlsperger wird Dietrich nicht mehr retten. Kurzfristig? Vielleicht. Mittelfristig ist er seinen Job als VfB-Boss aber los. Zu groß ist der allgemeine Gegenwind. Die Anti-Dietrich-Stimmung der Fans wird durch den Personalwechsel nicht verstummen. Und das von Investor Daimler getriebene wirtschaftliche Umfeld wird genau hinsehen, welche Außenwirkung der Stuttgarter Präsident noch zu bieten hat. Positiv ist diese schon lange nicht mehr. Dietrich wollte mit Reschke an einem „neuen VfB“ arbeiten. Dieser Plan ging gehörig schief.
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