Natürlich hat Robert Lewandowski oft einen entscheidenden Nachteil, wenn es um die Wahl des Weltfußballers geht: Mit der polnischen Nationalmannschaft wird er nie um einen großen Titel mitspielen. Und somit hat er eigentlich schon mal nur in ungeraden Jahren realistische Chancen auf den Ballon d´Or. Nämlich dann, wenn keine WM oder EM stattfindet, bei der meistens einer der Hauptkonkurrenten glänzen kann, der mit seinem Team bis zum Ende dabei ist.



Somit wäre Lewandowski auch in 2020 vermutlich leer ausgegangen, wäre da nicht Corona. Und durch die Verlegung der EM aufs nächste Jahr stehen seine Chancen auf die höchste individuelle Trophäe gar nicht schlecht, vielleicht sogar so gut wie noch nie – Stand jetzt.
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Denn natürlich stehen die Entscheidungen in den europäischen Klubwettbewerben noch aus und natürlich haben die anderen Topligen gerade erst wieder den Spielbetrieb aufgenommen. Doch eines hat Lewandowski in diesem Jahr seinen Kontrahenten schon mal voraus: Er hat die Saison geprägt und hatte entscheidenden Anteil daran, dass sein Klub, der FC Bayern, das nationale Double gewann. In beiden Wettbewerben wurde er Torschützenkönig, mit 34 beziehungsweise sechs Treffern. In der Champions League führt er mit elf Toren dieses Ranking ebenfalls an. Cristiano Ronaldo (Juventus Turin) und Lionel Messi (FC Barcelona) stehen aktuell bei zwei, Kylian Mbappé (Paris St. Germain) bei fünf und Karim Benzema (Real Madrid) bei vier Treffern.
Für die genannten wird es außerdem schwierig, Lewandowski den "Goldenen Schuh“ für den besten Torjäger in Europa noch streitig zu machen. Sollte der Pole sich auch noch diesen einheimsen und mit den Bayern in der Königsklasse bis zum Ende dabei sein, führt in diesem Jahr kein Weg am ersten Weltfußballer aus der Bundesliga vorbei: Robert Lewandowski.