Mit 44 Minuten Verspätung begann die erste Pressekonferenz des DFB 2019 - es passte irgendwie ins Bild, dass Joachim Löw aufgrund einer Verzögerung bei der Anreise unpünktlich in der Frankfurter Verbandszentrale erschien. Es erweckt immer noch den Anschein, als ob vieles nicht rund läuft, es noch an diversen Ecken ruckelt und rappelt beim und rund ums Nationalteam.
Löw steckt Kritik weg
Mit der Ausbootung der drei Weltmeister Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller hatte Löw vergangene Woche eine Bombe platzen lassen - die Aufregung und den Wirbel steckte er recht locker weg. Kritik kennt er, Kritik kann er ab. Doch so souverän wie er Nachfragen teilweise wegmoderierte, so merkwürdig war es, dass der Bundestrainer erneut einige Fragen unbeantwortet lies.
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Er habe die drei Bayern-Profis „nicht verbannt“ sagte Löw, aber ihnen dennoch mitgeteilt, dass er „ohne sie plane“. Dies gelte sowohl für die Quali als auch für die EM. Andererseits betonte er, dass er nicht wisse, „was in einem Jahr passiere“ und ihm die Spieler (zumindest Hummels und Müller) versichert hätten, dass sie weiterhin zur Verfügung stünden.
Torwartfrage nicht endgültig geklärt
Auch die Torwartfrage klärte Löw erneut nicht endgültig. „Manu ist aktuell unsere Nummer eins“, sagte er. Aber es gäbe wie auf allen Positionen einen knallharten Konkurrenzkampf, dem sich auch Neuer stellen müsse. Heißt im Klartext eigentlich: Ist Marc-André ter Stegen besser, wird er künftig auch spielen.



Mit Werders Maximilian Eggestein, Herthas Niklas Stark und Leipzigs Lukas Klostermann hat Löw drei Neulinge berufen, den Umbruch weiter fortgesetzt und angekündigt, dass er Verantwortung neu verteilen und auf eine andere Spielweise setzen will - alles gut und richtig. Für komplette Klarheit zu sorgen, hat der Bundestrainer allerdings erneut verpasst. Schade eigentlich.