Dieses Bild dürfte die Herzen aller 96-Fans höher schlagen lassen: Lars Stindl, lächelnd im 96-Trikot auf den Rängen der HDI-Arena, darüber die zwei Sätze: "Ich bin zuhause. Hannover 96 hat mich wieder." Ist der verlorene Sohn tatsächlich an die Leine zurückgekehrt?
Weit gefehlt, das bleibt wohl ein sehnsüchtiger Traum in Hannover. Beim grinsenden Stindl auf Twitter handelt es sich nur um eine Pappfigur des beliebten Ex-96-Publikumslieblings. Dahinter steckt eine verrückte "Rückholaktion" des Twitter-Users Kitto, der extra für den Stindl-Pappaufsteller 800 Kilometer bis nach Nettetal nahe der niederländischen Grenze reiste - und den Trip auf dem eigens dafür ins Leben gerufenen Twitter-Account "Lars der Pappaufsteller" ausführlich dokumentierte.
Morgen geht es nach NRW. Ich habe mir überlegt, auf der Rückfahrt Stindl abzuholen und nach Hannover zu bringen.
— Kitto (@KittoDario) July 22, 2020
Leute, ich bringe ihn wieder nach Hause.
Von Hannover über Gladbach nach Nettetal
Doch wie kam es zu dieser kuriosen Aktion? "Gute Freundinnen von mir hatten auf eBay Kleinanzeigen entdeckt, dass der Pappaufsteller zum Verkauf stand. Da unser Freundeskreis großer Fan von Stindl ist und wir uns seit Jahren nach einer Rückkehr von Stindl sehnen, dachten wir, wir bringen ihn auf die Weise zurück nach Hannover", berichtet Kitto. "Es ging dann relativ schnell. Ich hatte Urlaub und die Verkäuferin wollte an uns verkaufen. Mit meiner Freundin bin ich dann sofort Richtung NRW gefahren."
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"Vertragsunterschrift" am Kokenhof, "Vorstellung" im Stadion
Nach einer vierstündigen Fahrt mit dem Fernbus übernachteten die beiden in Düsseldorf, fuhren dann am nächsten Tag nach Mönchengladbach weiter. Von dort ging es mit einer zweistündigen nach Nettetal weiter, wo sie vom Pappkameraden Stindl schon in Empfang genommen wurden. Am späten Freitagabend kam das erschöpfte "Trio" wieder in Hannover an - doch schon am nächsten Tag ging die Reise mit dem "Pappaufstindl" erst richtig los.
Im Zug gilt Maskenpflicht. Immer daran denken! pic.twitter.com/7f6bhmldCG
— Lars der Pappaufsteller (@Pappaufstindl) July 24, 2020
"Der Trip hat uns ganz schön fertig gemacht. Wir hatten uns eigentlich entschieden, nichts mehr zu machen, da wir erst in der Nacht aus NRW zurückgekehrt sind. Ein Freund hat dann gefragt, ob wir Lust hätten, ein paar Spots in Hannover zu besuchen und Fotos zu machen", berichtet Kitto. Gesagt, getan. Mit dem Pappaufsteller im 96-Trikot ging es in die Bahn nach Großburgwedel zum berühmt-berüchtigten Kokenhof, zur "Vertragsunterschrift". Direkt im Anschluss brachte Kitto den Papp-Stindl zum Fototermin zur HDI-Arena, in der Hoffnung, den spektakulären Rückkehrer sogar ins Stadion zu bekommen.
"Transfer" kommt auf Twitter bestens an
Und das klappte tatsächlich. "Wir haben kurz bei Hannover 96 angefragt, ob denn ein Foto möglich wäre. Man hatte nichts dagegen und so ist das Foto im Stadion entstanden. Der Stadionbesuch war unser maximales Ziel und das haben wir auch erreicht", erzählt Kitto stolz.
Ich bin Zuhause. @Hannover96 hat mich wieder. pic.twitter.com/aZXJKmVPhL
— Lars der Pappaufsteller (@Pappaufstindl) July 25, 2020
"In Hannover ist Stindl immer willkommen"
Bei den 96-Fans auf Twitter kam der spektakuläre Papp-Transfer bestens an, der Account des Aufstellers hat bereits 315 Follower. Warum gerade Stindl noch immer so beliebt in der 96-Anhängerschaft ist? "Lars Stindl konnte 96 immer auf ein anderes Level heben. Er war nie ein Spieler, der große Töne gespuckt hat und trotzdem der Anführer in der Kabine", meint Kitto. "Was mich an ihm fasziniert, sind seine ruhige Art und seine Ehrlichkeit. In Hannover ist er immer willkommen. Natürlich auch wegen seines Tores in Kopenhagen."



Kommpt Papp-Diouf als nächstes zurück?
Was der echte Stindl von der Rückkehr seines Papp-Zwillings nach Hannover hält, ist nicht verbrieft. Als Kompliment kann er es definitiv nehmen. Und wer ist die nächste Legende, die Kitto zurück zu 96 holen möchte? "Mein nächstes Ziel wäre Mame Diouf", verrät er. "Leider gibt es von ihm noch keinen Pappaufsteller und Flüge nach Großbritannien sind momentan schwierig." Dass er für einen Pappkameraden einiges auf sich nehmen würde, hat Kitto jedenfalls eindrucksvoll bewiesen.
Können wir bitte festhalten, dass ich einen völlig an der Klatsche habe und für einen verdammten Pappaufsteller knapp 800 km gereist bin.
— Kitto (@KittoDario) July 27, 2020