15. April 2020 / 10:00 Uhr

Die neuen Superstars: Kylian Mbappé im Porträt – Auf den Spuren von "CR7"

Die neuen Superstars: Kylian Mbappé im Porträt – Auf den Spuren von "CR7"

Stefan Döring
RedaktionsNetzwerk Deutschland
 PSG-Star Kylian Mbappé hat noch häufig mit Disziplin-Problemen zu kämpfen.
PSG-Star Kylian Mbappé hat noch häufig mit Disziplin-Problemen zu kämpfen. © imago images/PanoramiC
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Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind noch da, aber die nächste Generation lauert schon – der SPORTBUZZER stellt die neuen Superstars des Fußballs in einer Serie mit eingebettetem Podcast vor. Teil sieben: Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain.

Es ist nur eine Frage der Zeit. Nein, nicht, bis Kylian Mbappé auf der ganzen Welt bekannt ist. Das ist der 21-jährige Franzose schon längst, schließlich wurde er 2018 Weltmeister und sammelte mit seinem aktuellen Klub Paris Saint-Germain bereits diverse Titel. In der Champions League stellt er einen Rekord nach dem anderen auf. Eine Frage der Zeit ist es nur, bis er bei Real Madrid spielt – und so seinem großen Idol Cristiano Ronaldo nacheifert. Wann ist es so weit? 2022 läuft Mbappés Vertrag in Paris aus. Wollen die „Königlichen“ nicht so lange warten, wird eine Megaablöse fällig. Mindestens 200 Millionen Euro vermutlich – Corona-Krise hin, Corona-Krise her.

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Laut des ehemaligen französischen Nationalmannschafsdirektors Willy Sagnol, soll Mbappé warten. „Aktuell ist es noch etwas zu früh, aber er soll irgendwann ins Ausland gehen.“ Der Ex-Profi des FC Bayern München rät Mbappé zu dem Schritt, weil er dann einen anderen Fußball lernen würde, in einer stärkeren Liga spielt – und neue Erfahrungen macht. „Wenn man in einem anderen Land lebt, entwickelt man sich auch als Mensch“, sagt Sagnol. Er selbst kam über St. Étienne und Monaco zum Rekordmeister, gewann dort in neun Jahren 14 Titel, spricht heute fließend Deutsch.

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Mbappé fällt immer häufiger negativ auf

Auch Mbappés großes Vorbild Ronaldo handelte ähnlich, spielte sich erst bei Sporting Lissabon, dann bei Manchester United in den Fokus und machte danach den ganz großen Schritt zu den „Königlichen“, zu Real. So einen Weg traut Sagnol auch Frankreichs Vorzeigetalent zu: „Es wird davon abhängig sein, zu welchem Verein er geht. Ronaldo hat hervorragende Entscheidungen in seiner Karriere getroffen und sich zunächst in Manchester entwickelt. Der Kopf wird entscheidend sein“, glaubt Sagnol.

Doch um genau den sorgen sie sich in Frankreich. Immer häufiger fällt Mbappé negativ auf. Mal mault er seine Mitspieler an, mal zofft er sich nach einer Auswechslung mit dem deutschen PSG-Trainer Thomas Tuchel. Seine Arroganz überstrahlt für manche Experten inzwischen seine fußballerische Brillanz. Auch Sagnol macht deutlich, dass der 21-Jährige aufpassen müsse. „Mbappé ist manchmal etwas zu sehr überzeugt von sich. Einige Leute hat er aufgrund seines Verhaltens schon irritiert. Er ist ungeduldig.“

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Sagnol kennt Mbappé gut, trainierte ihn als Jugendspieler. „Das Wichtigste für uns war, ihm das einfache Spiel beizubringen. Er hatte schon damals diese Schnelligkeit und Selbstvertrauen, ist immer gern ins Dribbling gegangen, musste aber lernen, wie man sich auf dem Platz verhält, welche Laufwege man machen muss.“

Mbappé muss im Kopf umschalten

Dortmunds Trai­ner Lucien Favre kennt Mbappé aus seiner Zeit bei OGC Nizza. Er spricht von „einer Maschine“, einem „kleinen Wunder“. Sagnol schwärmt: „So einen Athleten habe ich noch nie gesehen. Man kann ihn mit dem jungen Ronaldo vergleichen – vor allem hat er nun die Siegermentalität.“ Spätestens seit seinem Treffer beim WM-Sieg 2018 gegen Kroatien „denkt er nur noch an die Tore – und das ist das Wichtigste für einen Stürmer“, glaubt Sagnol, warnt aber auch vor zu viel Ehrgeiz: „Wir müssen auf ihn aufpassen. Er muss sich entwickeln – vor allem in seinem Kopf. Er hat noch eine lange Karriere vor sich, deshalb muss er auch an seinen Körper denken. Mbappé ohne seine Schnelligkeit ist keine große Nummer.“

Um der Beste der Welt zu werden – was sein erklärte Ziel ist – braucht Mbappé Geduld. Auch wenn er für viele jetzt schon ein Held ist. „Für meine Söhne ist er der wichtigste Typ der Welt. Noch wichtiger als unser Präsident Emanuel Macron“, sagt Sagnol. Das zeigt den Druck für den gebürtigen Pariser. Laut Sagnol benötigt er eine Vaterfigur an der Seitenlinie. „Wie viele junge Spieler heutzutage ist er etwas empfindlich. Wenn ein Trainer Mbappé viel Vertrauen gibt, funktioniert er. Man muss ihn streicheln.“ Schaltet er also auch im Kopf um, wie auf dem Feld von Null auf 100, kann er in Ronaldos Fußstapfen treten.

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Teil 8: Ansu Fati im Porträt

Die Serie "Die neuen Superstars des Fußballs" gibt es auch als Podcast bei rnd.de, sportbuzzer.de und allen bekannten Anbietern zum Anhören. In der nächsten Folge am Mittwoch stellen wir Barcelona-Jungstar Ansu Fati vor..

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