Weißwasser. Vor Spiel vier der Abstiegsrunde zwischen den Lausitzer Füchsen und den Tölzer Löwen geben die EHC-Anhänger ihren Lieblingen besonders wertvolle Ratschläge: „Bitte spielt mit dem Auswärtsgesicht“, wird gefordert: „Und am besten auch noch in den Auswärtstrikots…“ Selbst auf der offiziellen Homepage wird gefrotzelt: „Achtung: Joke!!! Am Dienstag geht es für die Lausitzer erneut auswärts weiter. Denn scheinbar kommen die Weißwasseraner als Gast besser klar.“
Grund dafür ist der Umstand, dass die Blau-Gelben ihre Auswärtsspiele am Mittwoch und Sonntag am Isarwinkel jeweils mit 6:3 gewannen, während das Heimspiel am Freitag mit 1:2 verloren ging. Am Dienstag um 19.30 Uhr geht es wieder im Fuchsbau zur Sache. Weshalb sich die Ostsachsen bisher auf fremdem Eis einfacher tun, vermag Füchse-Coach Petteri Väkiparta auch nicht zu beantworten: „Gute Frage …“ Dass die „schönste Jahreszeit“ im Eishockey stets auch geheimnisumwoben ist, gehört zum „Endrunden-Grundwissen“.
Deshalb war eben nicht zu erfahren, was der Auslöser für die Veränderungen im Lineup der Weißwasseraner zwischen Spiel eins und zwei war. „Ich will immer die bestmögliche Mannschaft an den Start bringen“, erklärte „Oberfuchs“ Väkiparta praktisch nichtssagend. Der hatte am Freitag Roope Mäkitalo durch Rámon Schnetzer ersetzt. So fehlte den Kanadiern Peter Quenneville und Hunter Garlent der erprobte dritte Mann, was der Torgefährlichkeit abträglich war. Im Auftaktspiel avancierte der zweite Angriff zur Top-Linie. Vier Tore steuerte der Fünfer bei; deren drei erzielte allein Youngster Bennet Roßmy.
Kleine Vorentscheidung möglich
Beim zweiten Aufeinandertreffen rückte der 18-Jährige ab der 35. Spielminute in den Kanada-Sturm. Das machte die Lausitzer gefährlicher. Die allerletzte Leidenschaft ging der Mannschaft in dieser Partie aber irgendwie ab. Tölz war besser und gewann verdient. Am Sonntag folgte die „Rolle rückwärts“. Statt Schnetzer war Mäkitalo wieder dabei, stürmte mit Quenneville und Garlent und wurde zum spielentscheidenden Mann. Vom 3:3 zum 6:3 traf zweimal der Finne und einmal Garlent.
Den Ausgleich nach 2:3-Rückstand hatte übrigens Clarke Breitkreuz erzielt. Nach wochenlanger Fußverletzung stand der Kapitän schon Freitag auf dem Spielberichtsbogen, ohne Eiszeit zu erhalten. Sonntag feierte der Deutsch-Kanadier in Reihe drei ein bärenstarkes Comeback. So führen die Weißwasseraner in der Serie nun mit 2:1. Vier Siege sind nötig, um den Verbleib in der DEL2 zu sichern. Mithin könnte die Dienstag-Begegnung schon eine kleine Vorentscheidung bringen – wenn der EHC sein Heimspiel im „Auswärtsstil“ (und damit erfolgreich) absolviert.
jur
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