Hannover 96 war einst stolz auf seine vielen fitten Spieler. Unter Tayfun Korkuts Fitmacher Julen Masach sei die Trainingssteuerung ausgezeichnet gewesen. Heißt es heute noch.
Sehnsucht nach Masach
Masach soll zu den Besten gehört haben, und der Spanier ging zu den Besten: Nach der 96-Zeit zu Paris St. Germain und schließlich zum FC Arsenal. Das Arsenal der verletzten 96-Spieler in dieser Saison ist nach der Statistik des Internet-Blogs „Fussballverletzungen.com“ dagegen abstiegsreif. 2061 Fehltage hatten die 96-Spieler wegen Verletzungen, jeder Spieler fiel im Schnitt 66,48 Tage aus. Das sind über zwei Monate in einer Saison, die Nettozeit nur acht Monate lang dauert. 96 ist Schlusslicht der Versehrten-Tabelle in der Bundesliga.



Umbruch und Sparplan
Vorne lagen Stuttgart (1020 Tage, pro Spieler 38,49) und Nürnberg (1078/38,50) – beiden Klubs half das in der richtigen Tabelle nicht viel. Aber geholfen hat die lange Verletztenliste 96 sicher auch nicht. Hannover plant konsequenterweise den Umbruch bei den Physios, den Ärzten und den Reha-Trainern. 96 scheint aber inkonsequent zu handeln: Bei den Ärzten und dem Funktionsteam gibt es einen Sparplan. Die Docs sollen beispielsweise nicht täglich, sondern nur bei Bedarf am Stadion vorbeikommen.
Ein ähnliches Modell soll Augsburg praktizieren. Augsburg, Vorletzter der Verletztentabelle, hatte nie so viele Muskelverletzungen wie in dieser Saison. Die Gründe für die vielen „gelben Scheine“ bei 96 sind vielfältig.
Das Ergebnis unserer Umfrage: Diese Spieler sollen bei Hannover 96 bleiben
In Bildern: Die Auf- und Abstiege von Hannover 96
Gründe für die Ausfälle
Die Fehlzeiten von Edgar Prib und Timo Hübers (beide nach Kreuzbandriss) sind einkalkuliert gewesen. Felipe (70 Tage) und Noah Sarenren Bazee (170) waren vorher schon verletzungsanfällig. Kevin Akpoguma (120 Tage) hatte einfach nur Pech. Der Knorpelschaden von Füllkrug (142 Tage) kam unvorhergesehen. Bei den Sehnen- und Muskelverletzungen von Ihlas Bebou (164 Tage) gibt es schon Grund, an der Steuerung der Rehabilitation zu zweifeln.
Es gibt nach SPORTBUZZER-Informationen intern keinen Vorwurf an die Athletiktrainer, dafür umso mehr an der Zusammenstellung des Personals. Es fehlt ein Koordinator an der Spitze, der die Reha und das Training mit medizinischen Fachkenntnissen steuern kann. 96 müsste also eher mehr in die Reha-Abteilung investieren als weniger.