Der frühere Sprecher und Funktionär des FC Barcelona, Toni Freixa, findet das Verhalten des wechselwilligen Lionel Messi "überraschend und enttäuschend“. Dass der argentinische Superstar derart einseitig über eine schriftliche Mitteilung seinen Wechsel ankündige und nicht mehr auftauche, weise auf einen tiefen Konflikt hin, sagte Freixa im Interview mit Spox und Goal. "Bartomeu ist sicherlich mitschuldig an der Situation, weil ein Präsident auch die Aufgabe hat, ein enges Verhältnis zu den wichtigsten Stützen der Mannschaft aufzubauen. Sei es zum Trainer, sei es zu den Kapitänen“, meinte der 51-Jährige, der 2021 als Präsident kandidieren will.
Bartomeu habe nicht verhindern können, dass Messi in einem Vereinswechsel die einzige Alternative für sich sehe. "Das ist ein Desaster. Allerdings: Es gibt nie einen alleinigen Schuldigen“, sagte Freixa. Er habe von mehreren Seiten gehört, dass Messis Entscheidung über Jahre gereift und unwiderruflich sei. "Messi ist ein Spieler, der sich nach dem maximalen Erfolg sehnt. Er allein kann den maximalen Erfolg nicht erreichen, er braucht eine Mannschaft dazu." Die habe er im Moment nicht, seit dem Triple-Gewinn 2015 fehle der internationale Erfolg.



Am Wochenende war der Konflikt um Messi eskaliert. Der zum Abschied entschlossene Weltfußballer blieb am Sonntag zunächst den obligatorischen Corona-Tests bei seinem Noch-Arbeitgeber FC Barcelona fern. Wenig später teilte die Profiliga mit, dass der Spieler entgegen seinem Willen nicht ablösefrei gehen dürfe. In dem bis Juni 2021 gültigen Vertrag des 33-Jährigen sei eine Ablöseklausel verankert, die weiterhin Gültigkeit habe. LaLiga nennt die Summe zwar nicht, nach übereinstimmenden Medienberichten beläuft sie sich aber auf 700 Millionen Euro.