Eine Geste von Emir Tamim bin Hamad Al Thani während der Siegerehrung der Weltmeisterschaft in Katar hat weltweit für Verwunderung und Kritik gesorgt. Unter Mithilfe von FIFA-Präsident Gianni Infantino hüllte das Staatsoberhaupt den argentinischen Kapitän Lionel Messi in einen sogenannten Bischt. Der Superstar trug den leicht durchsichtigen schwarzen Umhang mit goldenen Bordüren fortan über dem traditionell himmelblau-weißen Trikot und somit auch bei der Übergabe des WM-Pokals.
"Da nimmt man dem Spieler einen ganz großen Moment. Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen", sagte Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der ARD: "Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen." Dies sah der englische Ex-Profi Gary Lineker beim Sender BBC ähnlich: "In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben."
Der Bischt ist ein edles Übergewand, das eigentlich nur bei besonderen Anlässen über einem anderen traditionellen Männergewand vornehmlich im arabischen Raum getragen wird. Das Kleidungsstück wird in Katar vorrangig von wichtigen Personen am Nationalfeiertag übergezogen.
Der langjährige argentinische Nationalspieler Pablo Zabaleta kommentierte in der BBC: "Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen." Auch weitere TV-Experten konnten nicht nachvollziehen, warum man Messi im größten Moment seiner Karriere nicht einfach in seinem Trikot feiern lassen konnte. "Ihn da zu instrumentalisieren – autsch!", sagte Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme bei MagentaTV. Michael Ballack fügte hinzu: "Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das an behält." Argentinien hatte das Finale gegen Frankreich im Elfmeterschießen gewonnen.
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