Sechs Millionen Euro. Damit könnte Hannover 96 vor dem Start der 2. Liga viele spannende Dinge machen. Aber Linton Maina (21) bleibt dem Klub lieb und teuer. „Er wird nicht nach Wolfsburg wechseln“, sagte 96-Chef Martin Kind. Wolfsburg bot ja auch nur 3,5 Millionen Euro. Ein wesentlich verlockenderes Angebot kam allerdings aus Belgien.
Vizemeister KAA Gent wollte nach den Heidenheimern Niklas Dorsch und Tim Kleindienst auch Maina holen. Nach SPORTBUZZER-Informationen lehnte 96 aber das Angebot über sechs Millionen Euro ab.
Demnach traut 96 erstens dem Sportlichen Leiter Gerhard Zuber und Trainer Kenan Kocak zu, den Aufstiegskader auch ohne Maina-Millionen zu bauen. Zweitens folgt aus dem „Nein“ zum Maina-Transfer die Hoffnung, dass der schnelle Angreifer in einem Jahr noch mehr wert sein könnte.
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Maina ohne Krücken
Sportlich ist Maina aktuell für 96 relativ wertlos, weil er sich bei dem brutalen Foul eines Uerdingers den Unterschenkel so heftig prellte, dass an Mannschaftstraining noch immer nicht zu denken ist. Im Trainingslager war Maina nur einmal auf dem Platz – da stellte sich schon die Frage, warum er überhaupt mitgefahren war. 96 hatte den Kabinen-DJ als Stimmungsmacher und Kumpel des neuen Mannschaftsrat-Stürmers Marvin Ducksch mit nach Stegersbach genommen. Immerhin wurde er die Krücken los. Aber die Verletzung wird ihn noch einige Zeit begleiten.
Hinter Maina werden bis zum Ende der Transferzeit noch mehr Klubs her sein. Mit Wolfsburg war sich der Berliner Junge schon einig. Aber dem VfL ist eine teure Verpflichtung zu risikoreich. Bisher hielt Mainas Körper noch keine komplette Saison durch. Trainer Mirko Slomka riet ihm vor einem Jahr, sich privat engagierter um seine Profikarriere zu kümmern.



Verletzung kostet U21-Nominierung
Maina tat dies, er aß weniger Pasta, machte mehr Power-Pilates und startete Anfang des Jahres durch. Bis zur Corona-Pause war er der stärkste und effektivste 96-Spieler im Kader. Nach der ersten Corona-Welle machte auch Mainas Top-Leistung wieder Pause.
Die aktuelle Verletzung, für die er nichts kann, kostet ihn zum zweiten Mal die Nominierung zur U21-Nationalmannschaft. Der edle Kreis um DFB-Trainer Stefan Kuntz spielt nun am 8. September die EM-Qualifikation ohne den 96-Sprinter gegen die Auswahl aus Belgien. Maina und die Belgier – irgendwie scheint daraus nichts zu werden.