700 Brötchen, sprich 1400 Hälften, 30 Kilogramm Mett, 600 Liter Bier, 50 Kilogramm Pommes, 450 Bratwürste, weit mehr als 1500 Zuschauer in der Robert-Koch-Halle in Langenhagen, 1500 Turnierhefte, zehn Schiedsrichter, mehr als 100 Helfer, 92 Spiele und 346 Tore in 21 Stunden Hallen-Fußball – Hannover-der Airport-Cup des TSV Krähenwinkel/Kaltenweide hatte wirklich unfassbare Dimensionen. Nur eines gab es nicht – ein 0:0. Und mit dem MTV Eintracht Celle hat die 33. Auflage am Ende auch einen würdigen Sieger gefunden.
Keeper Darwin Voigt trifft gleich dreimal
Rassige Zweikämpfe, geniale Pässe, sensationelle Paraden und schöne Tore, ob mit der Hacke, per Lupfer oder dem Kopf – das Goldturnier in der Qualifikation zum SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen am 18. Januar in der Swiss-Life-Hall bot wirklich alles, was den Fußball unter dem Hallendach ausmacht.
In sechs Fällen waren die Keeper die Torschützen, die meistens das Feld vor sich hatten und kurz vor der Mittellinie einfach draufhielten. Darwin Voigt vom TSV Stelingen gelang dieses Kunststück sogar gleich dreimal, Mathis Peters von der TSV Burgdorf, einer der besten Keeper des Turniers, zweimal.
Qualifikation zum SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen: Bilder vom Hannover-Airport-Cup des TSV Krähenwinkel/Kaltenweide
Durch die Vorrunde am ersten Turniertag marschierten mit dem MTV Eintracht Celle, dem 1. FC Germania Egestorf/Langreder und dem STK Eilvese nur drei von 24 Mannschaften ungeschlagen. Dass die aufopferungsvoll kämpfenden A-Junioren des Gastgebers als einziges Team ohne Punkt blieben, war keine Überraschung. Dass der TSV Havelse allerdings als Letzter der Gruppe B ausschied, war eine faustdicke.
Der Frust bei den Havelsern sitzt tief
Hatte sich der Regionalligist vor diesem Wochenende Hoffnungen gemacht, die Qualifikation doch noch zu erreichen, findet das Masters nun erstmals ohne die Garbsener statt. Nach Niederlagen gegen den SV Ramlingen/Ehlershausen (0:1), TuS Davenstedt (2:3), die Egestorfer (0:3) und den TSV Mühlenfeld (3:4) waren sie bereits ausgeschieden. Das finale 5:0 gegen die DJK Sparta Langenhagen, für die das Turnier damit ebenfalls beendet war, war bedeutungslos.
Trainer Jan Zimmermann verfolgte das finale Gruppenspiel mit verschränkten Armen und Trauermiene. Seine Spieler, zu denen unter anderem Utku Kani, Niklas Tasky, David Lucic, Julius Langfeld und Fynn-Luka Lakenmacher gehörten, drehten nach ihren Torerfolgen nüchtern und ohne großen Jubel ab. Zu tief saß der Frust, über das, was sich zuvor zugetragen hatte.



Zimmermann bat am Sonntagvormittag vor dem nächsten Auftritt beim Zurich-Cup in Heeßel zum Training, ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. „Wir sind ja in Sarstedt auch schon in der Vorrunde ausgeschieden. Da habe ich noch gesagt, das kann passieren. Jetzt präsentieren wir uns auch nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe, und wie es sein sollte, deswegen ist das absolut indiskutabel.“
"Mit Sicherheit keine Pluspunkte"
Und wurde anschließend noch deutlicher. „Da waren heute Spieler dabei, die den Anspruch haben, bei uns zu spielen und wenn sie es dann, bei allem Respekt der Konkurrenz gegenüber, nicht schaffen, sich hier durchzusetzen, frage ich mich, wie sie es dann gegen Lübeck oder Wolfsburg schaffen wollen. Das wird mit Sicherheit dem einen oder anderen Spieler jetzt keine Pluspunkte bringen.“ Die Reaktion ließ mit dem Sieg in Heeßel tags darauf nicht lange auf sich warten, für die Qualifikation hat es wegen des schwachen Auftritts in Langenhagen allerdings nicht gereicht.
Neben den Krähenwinkeler A-Junioren, Havelse und Sparta fand der zweite Turniertag auch ohne den SC Hemmingen-Westerfeld, SV Iraklis Hellas, TSV Krähenwinkel/Kaltenweide III, MTV Engelbostel-Schulenburg und OSV Hannover statt. Als der SV Lindwedel-Hope im letzten Spiel des ersten Tages das 2:0 gegen Iraklis erzielte und damit in der Tabelle an ihrem Gegner sowie am OSV vorbeizogen, verließen die Bothfelder Spieler enttäuscht und wütend die Halle.
13 Qualifikationsturniere gibt es beim SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen - das sind die Ergebnisse
Für 16 Teams ging es nach einer kurzen Nacht in der Zwischenrunde ans Eingemachte. Man schaute in viele müde Gesichter. Nur die ersten beiden der vier Gruppen zogen ins Viertelfinale ein und hatten damit 16 Punkte in der Qualifikation sicher. Dementsprechend ging es ab dem ersten Spiel zur Sache.
Kaputte Tür sorgt für kurze Unterbrechung
Für eine kurze Verzögerung sorgte eine kaputte Tür in der Bande, gegen die ein Spieler der TSV Burgdorf nach dem 0:1 gegen den SV Ramlingen/Ehlershausen getreten hatte und die dadurch aus den Angeln gehoben wurde. Hallensprecher Dennis Sachse und Robert Kaiser wussten schon, warum sie einen Akkuschrauber griffbereit hatten.
Wie der Oberligist vom Deister marschierte auch der TuS Harenberg mit drei Siegen durch die Zwischenrunde. Das erste Team des Gastgebers stand nach zwei 2:2 gegen den TSV Mühlenfeld und den STK Eilvese schon mit einem Bein im Aus, zog aber dank der Konkurrenz und dem eigenen 5:1-Sieg gegen den SV Lindwedel-Hope, seit Ende der Woche dem neuen Verein ihres früheren Trainers Ralf Przyklenk, doch noch ins Viertelfinale ein. Und weil sich der TSV Mühlenfeld und die Eilveser im abschließenden Zwischenrundenspiel nur 1:1 trennten, sogar als Gruppensieger. Die Germanen blieben den Krähen damit im Viertelfinale erspart.
Punkte sammeln für das SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen ... das sind die Qualifikationsturniere mit einem Bronze-Label:
Überraschung im Viertelfinale war mit dem TuS Mecklenheide der einzige Kreisligist unter den letzten Acht. Und dort kam es zum Wiedersehen mit TSV Krähenwinkel/Kaltenweide, dem sie im abschließenden Vorrundenspiel die bis dato einzige Niederlage im Turnierverlauf zugefügt hatten. Diesmal behielten allerdings die Gastgeber mit 5:1 die Oberhand, dank der Treffer von René Legien, Ole Pfeuffer, Lukas Schorler und Steven Calo (2) standen sie in der Vorschlussrunde.
Überlegene Egestorfer scheiden aus
Der TuS Harenberg (4:0 gegen den VfL Westercelle) und der Oberligist aus Celle (3:0 gegen den SV Ramlingen/Ehlershausen) hatten im Vergleich dazu deutlich weniger Mühe.
Die erste große Überraschung gab es im letzten Viertelfinale. Der TSV Mühlenfeld beförderte den Masters-Sieger von 2018 im Neunmeterschießen aus dem Turnier. Die Egestorfer waren zwar spielerisch überlegen, der Bezirksligist hielt allerdings leidenschaftlich dagegen und kaufte ihrem Gegner damit den Schneid ab.
Noah Peters, Justin Drechsler und Niklas Pohl sorgten für eine überraschende 3:1-Führung. Christopher Kowohl (2) und Marvin Stieler retteten die Germanen. Vom Punkt scheiterte Marko Ilic an Mühlenfelds Keeper Tim Müller, der zuvor selbst aus neun Metern getroffen hatte. Ali Saleh machte den Deckel drauf. „Wir hätten es vorher klar machen müssen“, haderte Egestorfs Co-Trainer Antonios Agaoglu. „Aber gut, so ist es dann halt, im Neunmeterschießen gewinnt immer der Glückliche.“
Punkte sammeln für das SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen ... das sind die Qualifikationsturniere mit einem Silber-Label:
Auch im ersten Halbfinale musste das Neunmeterschießen die Entscheidung bringen. Marek Gilke brachte die Harenberger in Führung, Kevin Malarowski glich aus und sah 70 Sekunden vor dem Ende eine Zwei-Minuten-Strafe. Die größte Harenberger Chance vergab abermals Gilke, dessen Versuch mit der Hacke am langen Pfosten landete. Im Neunmeterschießen knallte Halil Aydemir den Ball an die Unterkante der Latte – alle Krähen hatten den Ball im Tor gesehen, der Schiedsrichter nicht. Die Harenberger Nico Tsitouridis, Benjamin Trvtkovic und Gilke behielten anschließend die Nerven.
Celler zeigen ihre Klasse
Die Überraschung gegen die Egestorfer hatte die Kicker aus Hagen offenbar Kraft gekostet – in der Runde der letzten Vier unterlagen sie dem Oberligisten aus Celle mit 0:4. Und auch ihrem nächsten Gegner zeigte die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff deutlich die Grenzen auf – im Finale folgte ein souveränes 6:2 gegen den TuS Harenberg. Nicht zuletzt beim sensationellen Spielzug, der zum Endstand führte, zeigte der Sieger seine Klasse. „Man hat gemerkt, dass die Celler fitter sind. Wir haben dagegen noch nicht trainiert und in dieser Konstellation noch nicht zusammengespielt. Celle war der verdiente Sieger“, sagte Harenbergs Gilke.
„Ich denke, wir haben von der ersten bis zur letzten Minute ein überragendes Turnier gespielt und zwischendurch absolute Klasse aufblitzen lassen. Keine Mannschaft hatte gegen uns so viele Torchancen wie Harenberg im Finale“, sagte Wirtz. „Dieser Sieg gibt uns Auftrieb, wir freuen uns auf nächste Woche.“ Und satte 22 Punkte, die der MTV Eintracht für den Turniersieg einstrich und womit er letzte Zweifel an der Qualifikation beseitigte.
Punkte sammeln für das SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen ... das sind die Qualifikationsturniere mit einem Gold-Label:
Und somit bleibt es dabei: Der TSV Krähenwinkel/Kaltenweide hat sein Hallenturnier seit 2002 nicht mehr gewinnen können. Das 2:0 im Neunmeterschießen um Platz drei gegen den TSV Mühlenfeld – Marlon Pickert und Pfeuffer trafen, während Keeper Philipp Houck zwei Versuche abwehrte – war irgendwie nur ein schwacher Trost, konnte die Vorfreude auf das Masters aber doch nicht schmälern.
Burgdorfer verpassen die Top 12
Die TSV Burgdorf verpasste es, wichtige Punkte in der Qualifikation zu sammeln – bekam für ihr Ausscheiden in der Zwischenrunde nur einen Zähler. Die Burgdorfer sind damit beim Masters dieses Mal nicht dabei. Ganz im Gegensatz zum TSV Stelingen, die mit 49 Punkten auf der sicheren Seite ist. Das Aus in der Zwischenrunde, das den Spitzenreiter der Bezirksliga 2 durch ein 1:2 gegen den TuS Mecklenheide ereilte, dürfte die Stelinger nicht groß interessiert haben.
Der 33. Airport-Cup hat Lust gemacht auf mehr, Lust gemacht auf das SPORTBUZZER Masters am 18. Januar in der Swiss-Life-Hall. Und da werden die Dimensionen noch einmal andere sein. Es darf losgehen, wir zählen die Stunden...
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