Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat Borussia Mönchengladbach dazu aufgefordert, Stammtorhüter Yann Sommer in Richtung FC Bayern München ziehen zu lassen. "Gladbach sollte dem Vorzeigeprofi Sommer diesen Wunsch erfüllen. Diese Dankbarkeit hat er verdient", schrieb der 61-Jährige in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender Sky. Zuletzt hatte Gladbach-Sportdirektor Roland Virkus gegenüber der Rheinischen Post erklärt, dass der Klub den Schweizer Keeper im Winter nicht abgeben werde und das dem FCB auch so mitgeteilt habe. Die Bayern suchen nach der schweren Verletzung von Kapitän Manuel Neuer eine neue Nummer eins für die Rückrunde und sollen sich mit Sommer über einen Transfer bereits einig sein.
Matthäus geht trotz des Virkus-Machtworts fest davon aus, dass sich die Bayern die Dienste des Gladbacher Keepers letztendlich doch noch sichern werden. "Am Ende wird und sollte Sommer für einen Preis um die sechs oder sieben Millionen Euro bei Bayern landen", so Matthäus. Schließlich wüssten beide Klubs "um die Bedürfnisse des Gegenübers". Zuletzt hieß es laut Medienberichten, dass der Bundesliga-Tabellenführer nur vier Millionen Euro Ablöse angeboten habe. Die Borussia fordere dagegen fast zehn Millionen Euro, um bei der Suche nach einem Ersatz für Sommer, dessen Vertrag Ende der Saison ausläuft, gute Argumente zu haben.
Geht es nach dem Weltmeister-Kapitän von 1990, der für beide Klubs in der Bundesliga gespielt hat, sollten sich Gladbach und die Bayern auch Sommer zuliebe einigen. "Er war über viele Jahre ein großartiger Rückhalt, der den Verein nicht nur auf dem Rasen wunderbar repräsentiert hat. Herausragende Paraden, menschlich einwandfreies Verhalten und sportlicher Erfolg. Dafür steht Yann Sommer", schrieb Matthäus.
Gleichzeitig appellierte Matthäus an die Bayern mit einem Lewandowski-Vergleich, das eigene Angebot noch mal zu überdenken. "Bayern wiederum weiß, wie es ist, einen Spieler zu verlieren, den man eigentlich behalten möchte, der im Sommer ablösefrei ist und der etwas Neues probieren möchte", so der heutige TV-Experte. "Für Robert Lewandowski haben sie in genau so einer Konstellation einiges an Schmerzensgeld erhalten." Lewandowskis Bayern-Vertrag lief wie nun der von Sommer Ende Juni 2023 aus. Ein ablösefreier Transfer drohte, doch die Bayern gaben nach und verkauften ihren höchst wechselwilligen Torjäger für satte 45 Millionen Euro an den FC Barcelona. "Somit sollten auch sie nun dem Spieler und der Borussia etwas mehr entgegenkommen, als vielleicht üblich ist", meint Matthäus deshalb.
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