Joachim Löw hat nach Sandro Wagners harter Kritik an seiner Nicht-Berücksichtigung für den vorläufigen WM-Kader scharf gegen den Star des FC Bayern zurückgeschossen. Am Freitagnachmittag konterte der Bundestrainer die Aussagen des Stürmers am Rande einer Bild-Veranstaltung: "Ich empfinde es als Kritik gegenüber seinen Kollegen, die auch spielen. Er stellt manche dar, die bei uns schon ewig spielen, die zu den Führungsspielern gehören, als wären sie ausgemachte Vollidioten", wetterte Löw und fuhr fort: "Als ob sie nur deswegen bei uns sind, weil sie nicht ihre Meinung sagen."
Löw zeigte jedoch auch Verständnis für Wagners Frust. „Ich kann auch ein Stück weit nachvollziehen, dass er enttäuscht ist. Aber ich fand die Reaktion ein Stück weit überzogen, auch den Rücktritt und die Gründe“, sagte Löw.
Gegenwind für Wagner
Der Hintergrund: Auf die Nominierung des vorläufigen WM-Kaders am Dienstag hatte Bayern-Stürmer Wagner mit seinem Rücktritt aus der Nationalelf reagiert. Merklich unzufrieden feuerte der 30-Jährige im Anschluss in Richtung des Bundestrainers: "Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse."




Für seine Aussagen schlug Wagner viel Kritik entgegen. Erst am Freitagmittag hatte Jupp Heynckes am Rande des Pokalfinals in Berlin deutlich gemacht, dass er mit dem Vorstoß seines Stürmers nicht glücklich war: "Ich denke, er hat zu voreilig und emotional reagiert. Ich hätte es lieber anders gesehen." Auch Uli Hoeneß äußerte seine Bedenken an der Vorgehensweise Wagners: "So böse hätte er jetzt nicht unbedingt reagieren müssen."
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Am Samstag trifft Wagner mit den Bayern im Pokalfinale auf Eintracht Frankfurt. Mit einem Sieg könnte Wagner eine aus sportlicher Sicht erfolgreiche erste Spielzeit bei den Münchnern mit dem Double krönen.
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