08. Januar 2020 / 18:46 Uhr

Madelen Janogy startet beim VfL: Das ist Wolfsburgs neue Schwedin

Madelen Janogy startet beim VfL: Das ist Wolfsburgs neue Schwedin

Jasmina Schweimler
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
VfL-Neuzugang Madelen Janogy
VfL-Neuzugang Madelen Janogy
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Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg starten in die Rückrunden-Vorbereitung. Mit dabei: Neuzugang Madelen Janogy, die aus Schweden kam.

Die neue Nummer 8 des VfL Wolfsburg ist da: Winter-Neuzugang Madelen Janogy hatte am Mittwoch ihren ersten Arbeitstag beim Spitzenreiter der Frauenfußball-Bundesliga. Die 24-Jährige kam ablösefrei vom schwedischen Verein Pitea IF, der die Saison auf dem sechsten Tabellenplatz beendet hatte.

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Die Offensivspielerin ist nach Claudia Neto, Sara Gunnarsdottir, Kristine Minde, Pernille Harder, Nilla Fischer (jetzt Linköping), Ella Masar (Karriereende), Ramona Bachmann (jetzt Chelsea), Anna-Kaisa Rantanen (beendete 2013 ihre Karriere) und Katri Mattsson (hörte 2016 auf) bereits die zehnte Akteurin, die aus der Damallsvenskan zum VfL wechselte.

„Gegen Pernille, Claudia, Kristine und Sara habe ich unter anderem in Schweden schon gespielt“, erinnert sich Janogy. Vor allem die Entwicklung von Harder habe die Schwedin beeindruckt. In Wolfsburg reifte die Dänin zu einer weltklasse Spielerin, wurde 2018 Europas Fußballerin des Jahres. Und das, so Janogy, „habe ich natürlich verfolgt und im Kopf gehabt. Ich möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen, und Wolfsburg ist der perfekte Verein dafür. Für Fußballerinnen ist es eine Top-Adresse. Ich habe nach dem ersten Interesse aus Wolfsburg vermehrt die Liga verfolgt und viele Spiele gesehen.“

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Der Double-Gewinner setzte sich beim Buhlen um die Schwedin unter anderem gegen Vereine aus Italien und England durch. Die Gespräche mit dem Sportlichen Leiter der VfL-Frauen, Ralf Kellermann, und Trainer Stephan Lerch haben bei der Nationalspielerin einen „professionellen Eindruck hinterlassen.“

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Eine besondere Rolle spielte aber auch Mannschaftskollegin Fridolina Rolfö. „Ich habe sehr viel mit ihr geredet. Sie hatte nur Gutes zu sagen, und es hat sich richtig angefühlt. Sie war überzeugt davon, dass ich mich hier weiterentwickeln kann“, so Janogy. Mit Hedvig Lindahl steht noch eine weitere Schwedin im VfL-Kader. „Es ist gut, beide in meiner Nähe zu haben. Wenn ich Fragen habe oder Rat brauche, habe ich jederzeit Kontaktpersonen“, freut sich die 24-Jährige, die zur Zeit auch noch übergangsweise bei Rolfö wohnt.

Das Arbeitspapier der Offensivspielerin beim VfL ist vorerst nur bis zum 30. Juni 2021 datiert. „Wenn es sich gut anfühlt und ich Spielpraxis bekomme und von beiden Seiten passt, kann es natürlich auch darüber hinaus gehen. Wichtig ist jetzt, dass ich ankomme, mich einlebe und einbringe. So etwas braucht Zeit.“

Janogy kann in der Offensive so gut wie jede Position besetzen, fühlt sich auf dem linken Flügel aber am wohlsten. Ihre Stärken liegen vor allem im Eins-gegen-eins. Mit Pitea wurde sie 2018 überraschend Meister in der Liga, spielte in der laufenden Spielzeit bereits in der Königsklasse und steht dem VfL somit in der Rückrunde nur im Pokal und in der Liga zur Verfügung.

Ihre Rolle schätzt sie realistisch ein: „Jede Position ist hier doppelt stark besetzt, selbst im Training werde ich mich schon weiterentwickeln können. Ich bin mir der Konkurrenz voll bewusst und werde mein Bestes geben, mich durchzusetzen.“ Und: „Ich muss nicht jedes Spiel von Anfang an spielen, ich freue mich über jede Minute Spielzeit. Auch wenn ich mal reinkomme und 30 Minuten kriege, bin ich schon zufrieden. Der Schritt von Pitea zum VfL ist sehr groß und der Klassenunterschied riesig. Ich bleibe geduldig.“

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Das zeigte sich auch schon in der Vorbereitung. „Der VfL hat mir für die Vorbereitung einen genauen Ablauf geschickt, den ich im Urlaub abarbeiten sollte. In Schweden haben wir uns teilweise allein vorbereitet und sind dann nur mit dem Mannschaftstraining gemeinsam eingestiegen.“

In Pitea war sie dazu eine von wenigen Spielerinnen, die vom Fußball leben konnten. „Das kam aber auch erst in meinem letzten Jahr, als ich viel mit der Nationalmannschaft unterwegs war.“ Und in der möchte sie sich jetzt auch fest etablieren. Die nächste Chance bietet sich da schon im März beim Algarve-Cup, wenn die schwedische Nationalmannschaft auf Deutschland trifft.