Die 96-Zukunft hat Streifen und Sterne. Stars and Stripes gab es in der Vergangenheit natürlich auch schon. Von den US-Boys ist der Name Steven Cherundolo hängen geblieben. Cherundolo wurde Rekordprofi und US-Nationalspieler bei 96. Natürlich gab es auch noch andere (siehe Bildergalerie) – alles keine Namen, die für Erfolg standen. Anders bei Cherundolo: Er wird in die 96-Zukunft eingebunden, bestätigte 96-Chef Martin Kind. Er kann die Übersee-Verbindung sein, die Brücke zwischen seinen vielen Kontakten in die USA und Hannover. Über die bereits bestehende Brücke geht ein weiterer Amerikaner: Der 16 Jahre junge Mittelfeldspieler Tarek Sirdah von Atlanta United beginnt noch in dieser Woche ein U-19-Probetraining.
Das sind die Amerikaner, die bei Hannover 96 spielten:
Berater Rob Moore ist der Schlüssel
96 wird immer amerikanischer. Akademie-Chef Michael Tarnat bekommt immer mehr Anfragen aus den USA. Fast alle Drähte laufen über Rob Moore. Moore ist der Schlüssel und DER Karriere-Beschleuniger für US-Talente. Der in Südafrika geborene Berater (Firma On Target mit Sitz in London) brachte Christian Pulisic nach Dortmund und nun zu Chelsea. „Meine Rolle ist es, Amerika zu mehr Weltklasse zu verhelfen“, erklärte er gegenüber dem Sport- und Kultur-Medium „The Ringer“.
Von Weltklasse sind die 96-Amerikaner zwar weit entfernt, aber sie machen sich. Chris Gloster machte zuletzt leider Schlagzeilen wegen rassistischer Beleidigungen von gegnerischen Fans. Dabei ging ein bisschen unter, dass der U20-Nationalspieler der USA mit seinen erst 18 Jahren vor einem Profivertrag bei 96 steht. Linke Verteidiger kann 96 in der 2. Liga gut gebrauchen, genau wie Stürmer. Sebastian Soto (18), ebenfalls Confed-Cup-Sieger mit der U20 der USA, spielt bereits Bundesliga. Drei Einsätze, wenn auch nur kurze, sorgten für einen US-Boom bei 96.
Die Akademie: Das neue Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96 nach der Fertigstellung im Sommer 2016:



"Make Hannover great again"
„Es ist grundsätzlich so, dass es durch die drei Einsätze von Soto weitere Anfragen gegeben hat, mit der Frage, ob man bei uns mal ein Training machen kann. Man merkt, dass 96 interessant ist für den amerikanischen Markt“, so Tarnat. Soto und Gloster zogen ins Internat ein, in dem Sirdah für zwei Wochen wohnen soll.
Cherundolos Einsatzgebiet ist noch nicht ganz geklärt. Aber es gab bereits vergangenen Donnerstag Gespräche mit Tarnat über einen Job als Co-Trainer bei Christoph Dabrowski in der Regionalliga-Reserve. In diesem Jahr will Cherundolo die höchste Trainer-Lizenz, den Fußballlehrer, machen, außerdem die neue sportliche Ausrichtung bei 96 mitgestalten. Das Motto beim So-gut-wie-Absteiger steht ja fest: „Make Hannover great again“ – macht 96 wieder groß, natürlich im rein sportlichen Sinn.
Cherundolos Arbeitsfeld muss auch mit dem designierten Sportdirektor Jan Schlaudraff und dem neuen Sportchef definiert werden. Eine Idee: Cherundolo als Amerika-Botschafter bei 96 – dann könnte auch mal ein neuer Pulisic aufschlagen. Die Idee findet Tarnat gut: „Dann können wir auf dem amerikanischen Markt ins erste Regal greifen.“
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