Himmelblau in Ekstase! Manchester City hat erstmals in der Klub-Geschichte das Finale der Champions League erreicht. Im Halbfinal-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain baute die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola am Dienstagabend erfolgreich auf dem 2:1-Sieg aus dem Hinspiel auf. Dank eines Doppelpacks von Riyad Mahrez (11., 63.) gingen die "Citizens" auch im Rückspiel als Sieger vom Platz und spielen im Finale nun entweder gegen den FC Chelsea oder gegen Real Madrid um den Titel. Zehn Jahre nach seinem letzten Triumph mit dem FC Barcelona bekommt Guardiola die Chance auf seinen dritten Henkelpott. Vorjahresfinalist PSG muss hingegen weiter auf europäischen Ruhm warten.
Im Vergleich zum Hinspiel gab es am Dienstag auf beiden Seiten mehrere Änderungen: Bei ManCity bot Guardiola unter anderem im Mittelfeld Fernandinho für Rodri auf – ein Geburtstagsgeschenk für den Brasilianer, wie der Coach vor dem Spiel scherzte. Guardiolas Gegenüber Mauricio Pochettino musste hingegen einen schmerzhaften Ausfall verkraften: Superstar Kylian Mbappé saß nach einer Verletzung aus dem Hinspiel nur auf der Bank, Mauro Icardi ersetzte ihn.
Für Staunen sorgte zunächst einmal das Spielfeld: In Manchester hatte es geschneit (!), die Linien mussten freigeschaufelt werden. Trotzdem begannen beide Teams mit offenem Visier. Neymar gab im Strafraum einen ersten Warnschuss ab, blieb aber hängen (5.). Wenig später zeigte Schiedsrichter Björn Kuipers im City-Strafraum dann plötzlich auf den Elfmeter-Punkt. Die PSG-Stars hatten ein Handspiel von Zinchenko reklamiert. Allerdings hatte er den Ball nur an die Schulter bekommen, der VAR korrigierte.
PSG rennt an, City schießt das Tor
Die Anfangsminuten gehörten klar den Gästen, die für die Aufholjagd früh Druck machten. Immer wieder arbeiteten sich die PSG-Stars um Neymar an den Strafraum vor. Doch ManCity wusste das eiskalt auszunutzen: Mit einem langen Ball schickte Torhüter Ederson auf dem linken Flügel Oleksandr Zinchenko, der in den Strafraum zu Kevin de Bruyne flankte. Dessen geblockten Abschluss wuchtete Riyad Mahrez zur frühen Führung ins PSG-Tor (11.).
Die Pariser ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen, sondern reagierten umgehend – ohne Erfolg. Neymar setzte einen Freistoß von der Strafraumkante deutlich über das Tor (16.), Marquinhos traf per Kopf nur die Latte (17.) und Ángel di Maria verpasste knapp, nachdem Ederson aus dem Tor geeilt war (19.). City kam zu Entlastungsangriffen, wurde dabei jedoch selten gefährlich. Weil aber auch PSG von der Direktheit aus der Anfangsphase einbüßte, ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Mahrez macht den Deckel drauf – Rot für Di Maria
Die zweite Hälfte begann mit guten Chancen auf beiden Seiten: Phil Foden scheiterte freigespielt durch De Bruyne an Navas (54.). Neymar zog an mehreren City-Verteidigern vorbei in den Strafraum, verpasste dort jedoch den richtigen Moment zum Abschluss (55.). Und als PSG gerade besser wurde, zeigte sich City erneut konsequent: Foden spielte Doppelpass mit De Bruyne, flankte vor dem Tor quer auf den freistehenden Mahrez, der mit seinem zweiten Tor alles klar machte (63.). Paris ging selbstverständlich All In, drei Tore waren aber eine zu hohe Hürde für die Pochettino-Elf. Di Maria sah für eine Tätlichkeit sogar noch die Rote Karte (68.).
Bei ManCity geht der Blick nun am Mittwoch in Richtung London: Dort ermitteln der FC Chelsea und Real Madrid den Finalgegner (21 Uhr, Sky und DAZN). Nach dem Hinspiel in Madrid, das in strömendem Regen 1:1 ausging, haben beide Teams noch gute Chancen auf das Endspiel, das am 29. Mai in Istanbul stattfindet.