11. Dezember 2021 / 11:04 Uhr

Manu Koné über seine Rolle in Gladbach: "Scheue mich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen"

Manu Koné über seine Rolle in Gladbach: "Scheue mich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen"

Andreas Kötter
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Manu Koné hat bei Borussia Mönchengladbach einen Vertrag bis 2025.
Manu Koné hat bei Borussia Mönchengladbach einen Vertrag bis 2025. © IMAGO/Laci Perenyi
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Im Sommer wechselte Kouadio Manu Koné vom FC Toulouse zu Borussia Mönchengladbach. Seit seinem Transfer kam er in der Bundesliga bislang neunmal zum Einsatz. Im SPORTBUZZER-Interview spricht der Mittelfeldspieler über seine Ziele, seinen Werdegang und das Krisenduell gegen RB Leipzig.

SPORTBUZZER: Monsieur Koné, haben Sie schon zuvor einmal eine solche Niederlage, wie das 0:6 gegen Freiburg erlebt?

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Manu Koné (20): Nein, das war meine erste so heftige Niederlage.

Zum wiederholten Mal war Borussia in allen relevanten Statistiken – Kilometer, Sprints, gewonnene Zweikämpfe –, unterlegen. Ist die Mentalität ein Problem?

In diesem Spiel hat es uns meiner Meinung nach an der Kommunikation gefehlt. Wir haben uns nicht genug abgestimmt. Dafür spricht auch, dass wir vier Tore nach Standardsituationen bekommen haben. Es waren keine Gegentore, bei denen wir überspielt oder überrannt wurden. Es stimmte bei der Zuteilung nicht. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Aber man muss ehrlich sagen: da war es zu spät.

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Glaubt man nach guten Spielen wie gegen Bayern, dass man mit weniger Arbeit zum Ziel kommt?

Es stimmt, dass wir in den Spielen gegen große Gegner immer voll da waren. Und es ist im Fußball immer wieder zu beobachten, dass gerade die Topteams es schaffen, gegen jede Mannschaft diese Präsenz auf den Platz zu bringen. Egal, ob der Gegner oben oder unten in der Tabelle steht. Das ist die Konstanz, die auch wir erreichen wollen.

Fehlt es an Führungsspielern, die im richtigen Moment mal dazwischenhauen?

Nein, das sehe ich nicht so. Zum Beispiel hat Yann Sommer, der ja von seiner Position aus, unser Spiel sehr gut im Blick hat und alles beobachtet, versucht, uns wachzurütteln. Er ist in jedem Fall einer der Leader in der Mannschaft.

Sie gelten selbst als starker Charakter, mussten als Kind alleine mit der Metro durch Paris fahren, um zum Training zu kommen …

Insgesamt glaube ich, dass mich das stark gemacht hat. Ich habe schon als kleiner Junge einige Opfer für den Fußball gebracht. Deswegen weiß ich heute sehr genau, woher ich komme und warum ich jetzt dort bin, wo ich bin: Weil ich schon dafür gebrannt habe, als ich noch sehr jung war. Es gibt mir Kraft und Motivation, diese Erinnerung jeden Tag in mir zu haben.


Ihren damaligen Alltag haben Sie mal aus "Schule, essen, kicken, essen, schlafen" beschrieben. Hatten Sie nie das Gefühl, Ihre Kindheit zu verpassen?

Nein. Ich hatte eine schöne Kindheit mit meinen Brüdern und Schwestern, mit meinen Eltern. Ich habe im Haus gespielt und viel draußen. Auch in der Schule war alles okay. Mir fehlte nichts.

Trauen Sie sich in absehbarer Zeit eine Führungsrolle bei Borussia zu?

In der Zukunft vielleicht. Ich scheue mich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen. Aber erstmal möchte ich mich bei Borussia und in der Bundesliga mit meinen Qualitäten durchsetzen und etablieren.

Samstag geht es nach Leipzig zum Krisenduell …

Es treffen zwei Teams aufeinander, die eigentlich weiter oben stehen wollten. Wer dieses Spiel gewinnt, lässt den anderen erst einmal hinter sich. Ich erwarte eine hart umkämpfte Partie mit vielen Zweikämpfen, in der hoffentlich wir das bessere Ende für uns haben.

Was muss in den verbleibenden Spielen passieren, damit noch eine halbwegs gute Ausgangsbasis für die Rückrunde gelegt werden kann?

Ist doch klar: Wir wollen unbedingt gewinnen und die Tabellensituation verbessern. Es spielt auch gar keine so große Rolle, wie uns das gelingt. Ob überzeugend oder nicht. Die drei Punkte sind das Wichtigste, wenn wir unsere Ziele im Blick behalten wollen.

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