Mit einem insgesamt neunköpfigen Team von Analysten beleuchtet Manuel Baum die taktischen Kniffe der WM-Teilnehmer aus allen erdenklichen Blickwinkeln. Schon im Vorfeld des Turniers hat sich der ehemalige Augsburger und Schalker Bundesliga-Trainer intensiv mit den in Katar antretenden Mannschaften beschäftigt. Beim SPORTBUZZER erklärt er zum jeweiligen Topspiel des Tages, was die Teams ausmacht, wo es haken könnte und worauf man achten sollte. Abschließend sagt Baum ein mögliches Spielszenario voraus. Heute: die Analyse zum Topspiel zwischen dem Senegal und den Niederlanden (17 Uhr, ZDF und Magenta TV).
Manuel Baum, ehemaliger Bundesliga-Trainer, ist während der WM für MagentaTV als Analyst und Kommentator aktiv. MagentaTV zeigt alle WM-Spiele live [Anzeige].
SENEGAL
Der Senegal spielt ein sehr variables 4-3-3 mit dem Ball und ein kompaktes 4-3-3 oder 4-4-2 gegen den Ball im Mittelfeldpressing. Als afrikanische Topmannschaft zeichnen sich die Spieler durch eine gute Technik am Ball und Variabilität im Spielaufbau aus und wollen dabei das Spiel bestimmen. Gegen die meisten Gegner schafft es der Senegal, deutlich mehr Ballbesitz zu schaffen.
Die Offensivspieler sind sehr beweglich und suchen immer wieder freie Zwischenräume. Bei Balleroberungen im Mittelfeld schalten besonders die Offensivspieler in vollem Tempo um und schaffen es in Überzahl, zum Torabschluss zu kommen. Besonders der Ausfall von Mané wirkt schwer. Der Senegal muss ohne seinen Topspieler auskommen, und für Coach Aliou Cissé fällt der wichtigste Spieler in der Mannschaft weg. Ob sich die Mannschaft von diesem, auch psychologischen Verlust erholen wird, zeigt sich in dem schweren Spiel.
NIEDERLANDE
Offensiv spielt Coach Louis van Gaal in einer 3-4-3- oder 3-4-1-2-Grundordnung und baut das Spiel aus einer Viererkette auf, bei der sich der linke Außenspieler Blind flach anbietet. Daraus wird dann das klassische holländische 4-3-3, bei dem die rechte Seite durch den hoch stehenden Dumfries überladen wird. Die ballsicheren Niederländer sind im Spielaufbau äußerst variabel und setzen Tiefenläufe auf engstem Raum ein.
Normalerweise mit Bergwijn und Depay in der Offensive als frontalen Eins-versus-eins-Spielern, ändert sich die Ausrichtung, wenn einer der klassischen Neuner wie Janssen oder Weghorst ins Spiel kommt. Dann hat Louis van Gaal eine weitere Option mit einem kopfballstarken Wandspieler zu Verfügung, der auch Bälle mit dem Rücken zum Tor festmachen kann. Die niederländische Mannschaft hat kaum Schwächen bis auf die Torwartposition, kann das aber sehr leicht mit einer hochkarätigen Offensive kompensieren.
Mögliches Spielszenario:
Weil Mané verletzungsbedingt ausfällt, ist Holland klarer Favorit gegen die Senegalesen. Ohne den Kopf der Mannschaft und Topscorer werden sich die Afrikaner auf die Torverhinderung und die wenigen Umschaltmomente konzentrieren müssen. Da sie aber zu große Schwächen in der Defensive haben, werden sie nicht mit der geballten Offensivpower von Holland zurechtkommen. Die Elftal weist einfach zu wenig Schwachpunkte auf, die der Senegal nutzen könnte, um zum Torerfolg zu kommen.
Unser Tipp: Die Niederlande gewinnen mit mindestens zwei Toren Unterschied.
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