Die Chance auf Platz zwei und den Dreier zum Jahresabschluss in der Bundesliga verpasst: Champions-League-Achtelfinalist Eintracht Frankfurt hat sich trotz einer Leistungssteigerung in Durchgang zwei am Sonntagnachmittag bei Mainz 05 mit einem 1:1 (0:1) zufrieden geben müssen. Startelf-Rückkehrer Jonathan Burkardt hatte den Underdog mit seinem ersten Saisontor zunächst in Führung geschossen (41.). SGE-Neuzugang Randal Kolo Muani, der nicht für den WM-Kader von Frankreich berücksichtigt wurde, rettete mit seinem fünften Saisontor den Punktgewinn (67.). Die Hessen lassen nach drei Siegen in Serie wieder Federn, können als Dritter am Abend noch von Union Berlin und dem SC Freiburg überholt werden, die jeweils punktgleich dahinter rangieren. Mainz überwintert als Zehnter fünf Zähler vor Relegationsplatz 16.
Mainz-Trainer Bo Svensson gab im Sturm Burkardt den Vorzug vor Marcus Ingvartsen. Als Konsequenz aus dem 0:1 beim Tabellenletzten FC Schalke 04 mussten auch Joe-Sung Lee Anthony Caci zunächst auf der Bank Platz nehmen. Beim Europa-League-Sieger aus Frankfurt saß der zuletzt angeschlagene Kapitän Sebastian Rode zunächst auf der Bank. Dafür stand der gegen die TSG Hoffenheim (4:2) verletzt ausgewechselte Kristijan Jakic wieder als Abwehrchef in der Startelf. "Wir wollen einen krönenden Abschluss mit einem Sieg in Mainz hinlegen", betonte Eintracht-Trainer Oliver Glasner.
Doch: Auch die Mainzer spielten nach der empfindlichen Pleite gegen Schlusslicht Schalke entschlossen und durchaus mutig auf Sieg. Und so entwickelte sich in der Anfangsphase ein temporeiches und ansehnliches Spiel – zunächst mit den besseren Chancen für Mainz 05. Die erste große Möglichkeit verpasste Burkardt nach einem doppelten Doppelpass mit Leandro Barreiro. Der Schuss des Mainzer Angreifers wurde aber im letzten Moment zur Ecke geblockt (9.). Auch im Anschluss blieb Mainz dran, Frankfurt wirkte überrumpelt und kam in vielen Situationen einen Schritt zu spät. Die Hausherren übernahmen das Kommando. Erst ein Fehlpass von Mainz-Torhüter Robin Zentner brachte die SGE zum Jubeln. Vor dem anschließenden Tor von Randal Kolo Muani stand Vorlagengeber Junior Ebimbe jedoch im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte (32.).
Doch auch von dem folgenlosen Zentner-Aussetzer ließen sich die Mainzer nicht beirren – und belohnten sich kurz vor dem Seitenwechsel mit der Führung. Nach billardartigen Szenen wehrte Frankfurt-Keeper Kevin Trapp erst aus kurzer Distanz reaktionsschnell ab, beim Abstauber von Burkardt war er allerdings machtlos (41.). Der Treffer hielt der Überprüfung der Videobilder Stand. Die SGE war auf die prompte Antwort bedacht, ein Freistoß von Jesper Lindström von der Strafraumgrenze blieb jedoch an der Mainzer Mauer hängen. Die Hessen gingen so mit einer Hypothek in Hälfte zwei.
Und auch da starteten die Mainzer offensiv. Silvan Widmer (52.) und Barreiro (56.) läuteten den zweiten Durchgang mit vielversprechenden aber erfolglosen Aktionen ein. Frankfurt kam auf der Gegenseite durch Kolo Muani dem Ausgleich etwas näher. Seinen Abschluss klärte die Mainzer Defensive im Verbund (58.). Die Gastgeber zollten nun dem eigenen intensiven Spiel Tribut, die SGE wurde angetrieben vom eingewechselten Sebastian Rode stärker. Ebimbe zielte nach Flanke von Daichi Kamada aus kurzer Distanz noch knapp vorbei (65.). Kurz darauf glänzte der für den deutschen WM-Kader nominierte Mario Götze mit einem No-Look-Pass auf Kolo Muani, der Zentner umkurvte und zum 1:1 traf (67.).
Götze selbst suchte in der Schlussphase nach einem Zentner-Ausflug außerhalb des Strafraums aus der Distanz den Abschluss. Der zurückeilende Mainz-Keeper konnte den Einschlag gerade noch verhindern (74.). Trotz aller Bemühungen reichte es am Ende nicht mehr zum Erfolg. Nach der WM geht es für Frankfurt im neuen Jahr am 21. Januar mit einem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 weiter. Mainz muss parallel auswärts beim VfB Stuttgart ran.
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