16. Dezember 2022 / 14:41 Uhr

Mario Vuskovic droht Doping-Sperre: Wie es nach der B-Probe weitergeht – und was das für den HSV bedeutet

Mario Vuskovic droht Doping-Sperre: Wie es nach der B-Probe weitergeht – und was das für den HSV bedeutet

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Mario Vuskovic beim Spiel gegen Greuther Fürth im vergangenen November.
Mario Vuskovic beim Spiel gegen Greuther Fürth im vergangenen November. © IMAGO/Zink (Montage)
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Auch die B-Probe von HSV-Verteidiger Mario Vuskovic ist positiv. Der 21-Jährige wurde bei einer Dopingkontrolle im September auf Erythropoetin (Epo) getestet. Der HSV sucht nach einer Alternative, für den Spieler gibt es zwei denkbare Szenarien.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Im Falle von Mario Vuskovic jedoch schwinden positive Erwartungen. Viereinhalb Wochen nach der offiziellen Bekanntgabe, dass der kroatische Profi vom Zweitligisten Hamburger SV sei bei einer Dopingkontrolle im September positiv auf Erythropoetin (Epo) getestet wurde, liegt das Ergebnis der B-Probe vor: Wie erwartet ist auch diese positiv. Vuskovic steht damit vor einer mehrjährigen Sperre mit weitreichenden Folgen. Im Regelfall beträgt eine Sperre vier Jahre.

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"Aufgrund des jetzt vorliegenden Analyseergebnisses der B-Probe wird davon ausgegangen, dass ein Verstoß gegen anwendbare Anti-Doping-Vorschriften vorliegt", schreibt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und nennt das folgende Prozedere: "Das weitere Verfahren über mögliche Sanktionen wird nun von der Sportgerichtsbarkeit des DFB geführt."

Strafbescheid oder Gerichtsverhandlung?

Diese hat nun zwei Möglichkeiten: Sieht es die Beweislast als erdrückend und unerschütterlich an, kann es einen Strafbescheid ausstellen und somit auf schriftlichem Weg das Urteil verhängen. Die andere Variante: Es kommt zu einer Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt/Main, in der Vuskovic und seine Anwälte entlastende Argumente vorbringen können. Bei Epo-Doping gibt es laut Experten kaum Schlupflöcher, die Werte auf eine medizinische Behandlung oder körperliche Anomalien zurückzuführen. Mögliche Einwände, es könnte mit der Unversehrtheit der Urinprobe nicht alles vorschriftsmäßig gelaufen sein, sind vermutlich schwer zu beweisen. Die Beweisführung liegt beim Sportler. Mit einem Urteil wird im Januar gerechnet.

Wie auch immer: Eine Strafe wird sich wohl nicht mehr verhindern lassen. Für Vuskovic ist es eine Tragödie, für den HSV ein empfindlicher Schlag. Die Karriere des 21 Jahre alten Innenverteidigers war bislang erfolgreich und vielversprechend. Der U21-Auswahlspieler war auf dem Sprung in die kroatische Nationalmannschaft, die in Katar im WM-Halbfinale stand. In 15 Monaten seit seiner Verpflichtung Ende August vergangenen Jahres hat er 47 Pflichtspiele für den HSV bestritten. Er war Stammspieler, eine feste Größe im Plan des Trainers. Sollte er gar vier Jahre gesperrt werden, könnte es das Ende seiner Leistungssportkarriere bedeuten.

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Vuskovic sollte Transfereinnahmen einbringen

Der HSV, der das Top-Talent für rund drei Millionen Euro vom kroatischen Spitzenklub Hajduk Split verpflichtete, hatte mit Vuskovic nicht nur einen sportlichen Vorteil im Blick, sondern auch einen wirtschaftlichen. Aufgrund seiner Jugend und seiner fußballerischen Qualitäten sollte der 1,89 Meter große Abwehrspieler ein Verkaufsschlager sein und die chronisch leere Vereinskasse füllen.

Nun ist der Verein auf der Suche nach einer schnellen Alternative. Denn mit lediglich drei Innenverteidigern - dem erfahrenen Kapitän Sebastian Schonlau (23 Bundesliga-, 117 Zweitliga-Spiele), dem weniger erfahrenen Jonas David (38 Zweitliga-Spiele) und dem 20 Jahre alten Nachwuchsspieler Valon Zumberi (1 Zweitliga Spiel) - lässt sich vermutlich die gesamte Rückrunde nicht überstehen. Zwar ist Moritz Heyer ein Abwehr-Allrounder, wird aber auf der rechten Seite gebraucht. Für den HSV gibt es keine Abstriche: Am Ende der fünften Zweitliga-Saison soll endlich die Rückkehr in die Bundesliga stehen. Daran ändert auch der Problemfall Vuskovic nichts. Leichter macht er das Unterfangen aber nicht.

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