10. Dezember 2022 / 17:56 Uhr

Marokko schreibt gegen Portugal WM-Geschichte – Cristiano Ronaldo erlebt bitteren Abgang

Marokko schreibt gegen Portugal WM-Geschichte – Cristiano Ronaldo erlebt bitteren Abgang

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Marokko hat WM-Geschichte geschrieben und ist ins Halbfinale eingezogen. Cristiano Ronaldo, der zu Spielbeginn wieder nur auf der Bank saß, ist mit den Portugiesen ausgeschieden.
Marokko hat WM-Geschichte geschrieben und ist ins Halbfinale eingezogen. Cristiano Ronaldo, der zu Spielbeginn wieder nur auf der Bank saß, ist mit den Portugiesen ausgeschieden. © Getty Images (Montage)
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Marokko hat WM-Geschichte geschrieben und als erstes afrikanisches Land das Halbfinale einer Weltmeisterschaft erreicht. Der Außenseiter feierte gegen Portugal die nächste faustdicke Überraschung. Cristiano Ronaldo war erneut nur Joker und erlebte ein bitteres Ende des Turniers in Katar.

Marokko hat als erstes afrikanisches Land das Halbfinale einer Weltmeisterschaft erreicht und Cristiano Ronaldos Traum vom größten Titel des Fußballs zerstört. Der Außenseiter kam im WM-Viertelfinale zu einem 1:0 (1:0) gegen Portugal und trifft in der Vorschlussrunde am kommenden Mittwoch nun auf Frankreich (2:1 gegen England). Den Siegtreffer für Marokko, das im Achtelfinale bereits Spanien ausgeschaltet und sich in der Gruppenphase vor Belgien platziert hatte, erzielte Youssef En-Nesyri mit seinem zweiten Treffer des Turniers (42.). In der Nachspiel sah der eingewechselte Stürmer Walid Cheddira binnen zwei Minuten zweimal Gelb und wird Marokko nach seinem Platzverweis (90.+3) im Halbfinale fehlen.

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Der 37-jährige Ronaldo, der sich nach seinem Aus bei Manchester United weiter auf Vereinssuche befindet, war in der Partie am Samstag im Al-Thumama Stadium von Doha zunächst erneut nur Statist. Wie schon beim souveränen Sieg im Achtelfinale gegen die Schweiz (6:1) beließ Portugals Trainer Fernando Santos den fünfmaligen Weltfußballer erst einmal auf der Bank. Erst in der 51. Minute durfte sich Ronaldo gemeinsam mit seinen Teamkollegen daran versuchen, den Rückstand gegen den Underdog noch in einen Sieg zu verwandeln. Für den dritten Halbfinal-Einzug bei einer WM nach 1966 und 2006 sollte es für die Südeuropäer aber nicht mehr reichen. Ob das 196. Länderspiel Ronaldos auch sein letztes war, ist offen.

Santos setzte in seiner Anfangsformation wie schon in der Runde zuvor auf Goncalo Ramos an vorderster Front. Der Stürmer hatte gegen die Schweiz drei Tore erzielt und sich so in den Fokus der Weltöffentlichkeit geschossen. Es sollte ein vorerst nur kurz andauernder Ruhm bleiben. Gegen Marokko konnte sich der 21-Jährige kaum einmal aussichtsreich in Szene setzen. Marokko baute derweil einmal mehr auf seinen starken rechten Flügel mit dem ehemaligen Dortmunder Bundesliga-Profi Achraf Hakimi und Chelsea-Profi Hakim Ziyech. Noussair Mazraoui vom FC Bayern fehlte indes verletzungsbedingt im Kader.

Den besseren Start in die Begegnung erwischte der Favorit. Nach fünf Minuten rettete Bono bei einem Kopfball von Joao Felix. Es blieb für geraume Zeit die einzige große Chance der Partie. Marokko, das im gesamten WM-Verlauf bislang nur einen Gegentreffer - und diesen durch ein Eigentor - kassierte, stand gewohnt kompakt. Portugal fand kein Mittel, um sich gegen die Nordafrikaner durchzusetzen. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Außenseiter dann auch in der Offensive entschlossener. Nachdem einige Versuche auf beiden Seiten ihr Ziel verfehlt hatten, war En-Nesyri erfolgreicher.

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Der Stürmer vom FC Sevilla drückte eine Flanke von Yahia Attiyat Allah per Kopf zur marokkanischen Führung ins Netz. Weder sein Gegenspieler Ruben Dias noch Portugals herauseilender Torhüter Diogo Costa gaben bei dem Gegentreffer eine sonderlich gute Figur ab. Der Europameister von 2016 suchte noch vor der Pause nach einer Antwort und erhöhte den Druck. Ein Schuss von Bruno Fernandes klatschte an die Latte (45.).

Auch nach dem Seitenwechsel hielt Marokko den portugiesischen Angriffen Stand, kam jedoch immer seltener zu Entlastungen. Dem Favoriten gelang es insgesamt allerdings zu selten, seine phasenweise deutlichen Feldvorteile in zwingende Abschlüsse umzuwandeln. Auch Ronaldo war für den Ausgang des Spiels kein Faktor mehr - trotz einer guten Möglichkeit in der Nachspielzeit (90.+1).

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