15. Dezember 2022 / 07:06 Uhr

Marokko feiert "Riesen-WM" trotz Halbfinal-Aus – Trainer Regragui: "Es ist noch nicht zu Ende"

Marokko feiert "Riesen-WM" trotz Halbfinal-Aus – Trainer Regragui: "Es ist noch nicht zu Ende"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Abdelhamid Sabiri und Walid Regragui haben mit Marokko WM-Geschichte geschrieben.
Abdelhamid Sabiri und Walid Regragui haben mit Marokko WM-Geschichte geschrieben. © IMAGO/Agencia EFE (Montage)
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Für den Außenseiter ist der Traum vorbei: Im WM-Halbfinale verlor Marokko gegen Titelverteidiger Frankreich. Trainer Walid Regragui freut sich dennoch auf das Spiel um Platz drei, auch wenn das Duell mit Kroatien "mental schwierig" wird. Ex-DFB-Nachwuchsspieler Abdelhamid Sabiri blickt auf "ein Riesenerlebnis" zurück.

Frankreichs Superstar Kylian Mbappé tröstete sofort nach Abpfiff Achraf Hakimi, der sein Teamkollege bei Paris Saint-Germain und ein guter Kumpel ist. Das 2:0 des amtierenden Champions beendete am Mittwochabend die sensationelle WM-Reise Marokkos. Für Ex-BVB-Profi Hakimi und Co. bleibt der Stolz, beim Turnier in Katar jetzt schon Historisches geleistet zu haben. In der Heimat fieberten und zitterten Millionen Menschen mit – doch im Al-Bayt Stadion von Al Khor nördlich der Hauptstadt Doha war Frankreich zu clever, erreichte zum zweiten Mal in Folge das Finale und will am Sonntag so wie Brasilien (1958 und 1962) und Italien (1934 und 1938) den Titel verteidigen.

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"Gegen Frankreich zahlst du für den kleinsten Fehler", sagte Marokkos Trainer Walid Regragui nach dem Abpfiff: "Wir haben das Maximum gegeben, das ist das Wichtigste. Wir hatten ein paar Verletzte, das war zu viel für uns." Für den 47-Jährigen, der ein afrikanisches Team erstmals ins WM-Halbfinale geführt hat, war es die erste Niederlage in seiner noch kurzen Amtszeit als Nationaltrainer seines Heimatlandes.

Regragrui und sein Team haben im Spiel um Platz drei am Samstag (16 Uhr, MagentaTV) ein klares Ziel. "Wir müssen hart arbeiten, es ist noch nicht zu Ende. Mental wird das schwierig, aber wir wollen Dritter werden", betonte der Coach der WM-Überraschungsmannschaft. "Das Wichtigste ist für uns alle, dass wir hinterher aufrecht stehen, mit Stolz herausgehen und sagen können, wir haben auf sehr hohem Niveau bei der WM gespielt."

Marokko hat "für einen ganzen Kontinent" gespielt

Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler Abdelhamid Sabiri sagte nach dem Halbfinal-Aus am ZDF-Mikrofon: "Man hat sich großes vorgenommen. Wir sind so weit gekommen und haben alles versucht. Das Glück war nicht auf unserer Seite." Sabiri erinnert sich aber gerne an "eine Riesen-WM, wenn man zurückblickt". Er habe mit seinen Teamkollegen für "ein ganzes Land, einen ganzen Kontinent" gespielt.

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Ein deutscher Weltmeister von 2014 hatte für die marokkanische Nationalmannschaft noch lobende Worte übrig. "Trotzdem Geschichte geschrieben", twitterte Mesut Özil am Mittwochabend. "Die Mannschaft hat alles versucht – keine Schande für die heutige Leistung, alle Marokkaner können unglaublich stolz sein", erklärte Özil. Der 34-Jährige hatte das Spiel im katarischen Al-Khor auf der Tribüne des Al-Bayt Stadions verfolgt.

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