Frustrierte Spieler in Doha, randalierende Fans in Belgien und auch im Nachbarland Niederlande: Nach dem erst dritten WM-Endrundensieg Marokkos im Duell mit Belgien (2:0) durch Tore des ehemaligen deutschen U21-Nationalspielers Abdelhamid Sabiri (73. Minute) und Zakaria Aboukhlal (90.+2) ist es zu zahlreichen Ausschreitungen gekommen. So hätten in Brüssel laut 100 Polizisten mit Wasserwerfern gegen Fans vorgehen müssen, die im Stadtzentrum randalierten, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Sonntagnachmittag. Menschen mussten aufgefordert werden, das Stadtzentrum zu meiden. Zur Identität der Randalierer gab es zunächst keine Angaben. In Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren und Teile der Ausschreitungen zeigen sollen, sind mehrere Menschen mit Marokko-Fanutensilien zu sehen.
Die Brüsseler Polizei forderte die Menschen über Twitter dazu auf, den Boulevard du Midi und angrenzende Straßen im Zentrum der Stadt zu meiden. "Die Polizei hat bereits energisch eingegriffen. Ich rate daher allen Fans davon ab, in das Stadtzentrum zu kommen", schrieb Brüssels Bürgermeister Philippe Close auf Twitter. Er habe angewiesen, Unruhestifter festzunehmen. Laut einer Polizeisprecherin hatten in Brüssel gegen 15.20 Uhr Dutzende Personen die Konfrontation mit den Ordnungskräften gesucht. Dabei sei unter anderem Pyrotechnik eingesetzt und Feuer auf Straßen gelegt worden. Belgiens Premier Alexander De Croo kritisierte die Gewalt und sagte laut Belga: "Fußball muss ein Fest sein."
Auch in den Niederlanden kam es zu Unruhen – unter anderem in Rotterdam, Amsterdam und Den Haag, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Polizei schätzte die Gruppe der Unruhestifter in Rotterdam den Angaben zufolge auf 500 Menschen. Es seien Feuerwerkskörper und Glas auf die Polizei geworfen worden.
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