10. Dezember 2022 / 19:55 Uhr

Marokko feiert WM-Sensation: "Afrika wieder auf Fußball-Landkarte" – Ex-DFB-Talent Sabiri will mehr

Marokko feiert WM-Sensation: "Afrika wieder auf Fußball-Landkarte" – Ex-DFB-Talent Sabiri will mehr

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Marokko jubelt über den historischen Halbfinal-Einzug bei einer WM. Ex-DFB-Talent Abdelhamid Sabiri (rechts) träumt von weiteren Erfolgen.
Marokko jubelt über den historischen Halbfinal-Einzug bei einer WM. Ex-DFB-Talent Abdelhamid Sabiri (rechts) träumt von weiteren Erfolgen. © Getty Images/IMAGO/Agencia EFE (Montage)
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Als erstes Land des afrikanischen Kontinents ist Marokko in ein WM-Halbfinale eingezogen. Neben der Freude über das Erreichte zeigt sich beim Dauer-Außenseiter des Turniers auch dessen große Stärke: Der Fokus auf die nächste Aufgabe. Das einstige DFB-Talent Abdelhamid Sabiri träumt gar von noch Größerem.

Abdelhamid Sabiri wirkte in den größten Momenten des afrikanischen Fußballs erstaunlich gefasst. Klar, auf dem Feld des Al-Thumama Stadiums in Doha war der 26-Jährige nach dem 1:0 im WM-Viertelfinale gegen Portugal Bestandteil der marokkanischen Party-Gesellschaft. In den Katakomben der Arena zeigte der Mittelfeldspieler jedoch schon wieder das, was seine Mannschaft in diesen Tagen in Katar ausmacht: Fokus, Bodenhaftung, Konzentration. "Bei einer Weltmeisterschaft geht es ganz schnell. Man freut sich einen Tag und dann geht es schon weiter, weil das nächste Spiel ansteht", sagte Sabiri, der erstmals im Verlauf des Turniers nicht zum Einsatz gekommen war, am ZDF-Mikrofon.

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Ohne Überschwang in seiner Stimme. aber im Bewusstsein der sporthistorischen Bedeutung des gerade Erlebten meinte er: "Wir stehen im Halbfinale der WM mit Marokko - einem Land, dem niemand das zugetraut hat. Wir sind überglücklich." Noch nie hatte ein Team vom afrikanischen Kontinent bei einer Weltmeisterschaft die Vorschlussrunde erreicht. Nun ist Marokko dabei - und träumt von noch Größerem. "Wir streben wir auf jeden Fall auch noch nach mehr", sagte Sabiri: "Hoffentlich geht es so weiter." Am kommenden Mittwoch heißt der Gegner nun Frankreich.

Marokko ist dann nur Außenseiter. Wie schon gegen Portugal. Wie im Achtelfinale gegen Spanien. Oder auch in den Vorrundenspielen gegen Belgien oder Kroatien. Verloren haben die Nordafrikaner bei diesem Turnier noch keine Partie. Ein Gegentor gab es nur beim Sieg gegen Kanada - als man ins eigene Netz traf. Für Sabiri, der seine Karriere einst in Deutschland begann und vor der Entscheidung für sein Geburtsland fünfmal für die U21-Auswahl des DFB auf dem Platz stand, fühlen sich die vergangenen Wochen wie ein Traum an.

Nationaltrainer Walid Regragui sagte nach der Sensation gegen Portugal: "Wir wussten, wir können hier Geschichte schreiben für Afrika. Afrika ist heute wieder auf der Landkarte des Fußballs." Dank Regraguis Mannschaft - und mit Einsatz, Herz und festem Willen. "Wir zeigen der Welt, was man erreichen kann, auch wenn man nicht so viel Talent und Geld hat. Wenn man daran glaubt und das mit Entschlossenheit angeht, kann man viel erreichen", meinte der Coach.

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