Leipzig. Das Team, das Wir, die Gemeinschaft – Jesse Marsch wurde ab seinem Amtsantritt bei RB Leipzig im vergangenen Sommer nicht müde, deren Wichtigkeit für seine Arbeit an der Pleiße zu betonen. Die war bekanntlich nicht sonderlich erfolgreich, am 5. Dezember war für den US-Amerikaner nach sportlich schwieriger Hinrunde Schluss an der Pleiße.
Nun wird immer deutlicher: Es haperte mit dem Wir. „Das Wichtigste, was ich in Leipzig gelernt habe, war: Ich habe dort nicht hingehört“, erzählte der 48-Jährige, der seit Ende Februar Leeds United betreut, jetzt im Sky-Interview. Er habe sich bei RB fehl am Platz gefühlt. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich dorthin passe. Ich wollte eine Gruppe finden, bei der ich das Gefühl habe, ich passe dazu.“ Dieses Gefühl habe er jetzt. Heißt: Marsch und die Gruppe in Leipzig, das stimmte nicht.
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Auch wenn die Aussagen des Trainers in ihrer Deutlichkeit und zu diesem Zeitpunkt überraschen, schockieren sollten sie wohl niemanden mehr. Unmittelbar nach der Trennung von Marsch hatte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff gesagt: „Jesse kam schon nach dem siebten und dem zehnten Spiel auf uns zu und sagte: Ich weiß nicht, ob ich der richtige Trainer für die Mannschaft bin. Ich weiß nicht, ob meine Philosophie zur Mannschaft passt.“
In der Premier League scheint genau das nun der Fall zu sein. Nach einer Auftaktniederlage, konnte Marsch die letzten zwei Partien mit Leeds gewinnen. Beim 2:1 gegen Norwich und dem 3:2 bei Wolverhampton gelang der Siegtreffer jeweils in der Nachspielzeit. Der Coach lobte im Anschluss stets Moral und Teamgeist seiner Jungs, mit denen er um den Klassenerhalt kämpft. Aktuell rangiert Leeds auf Rang 16, hat sieben Punkte Vosprung auf einen Abstiegsplatz.
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