31. Juli 2016 / 18:03 Uhr

Marvin Gladrow trifft auf Vaterfigur

Marvin Gladrow trifft auf Vaterfigur

Mirko Jablonowski
Märkische Allgemeine Zeitung
Marvin Gladrow (l.) mit seinem alten Lehrmeister Tomislav Piplica.
Marvin Gladrow (l.) mit seinem alten Lehrmeister Tomislav Piplica. © Privat
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Regionalliga Nordost: Der Torhüter des SV Babelsberg 03 und Tomislav Piplica arbeiteten früher zusammen in Cottbus.

Marvin Gladrow zeigte sich nach der Trainingseinheit am Samstagvormittag durchaus selbstkritisch. „Beide Tore waren unglücklich und nicht unhaltbar“,  erklärte der Torhüter des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03  mit Blick auf die Gegentreffer bei der 0:2 (0:1)-Auftaktpleite seines Teams am Freitagabend gegen den FSV Wacker Nordhausen. Beim 0:1 konnte er den Ball gegen den Torschützen David Schloffer nicht ausreichend klären (9. Minute), beim 0:2 kam er gegen Nils Pichinot einen Tick zu spät und hatte das Nachsehen (90. +2). Tomislav Piplica sah das anders. „Er war bei beiden Toren chancenlos und hat ansonsten gezeigt, dass er ein richtig guter Keeper ist“, befand der Torwarttrainer von Wacker.

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Ihn und Gladrow verbindet eine ganz besondere Beziehung. „Pipi war damals wie ein Vater für mich“, unterstreicht Gladrow. Zwei Jahre, von 2009 bis 2011, wurde er in der Reservemannschaft des FC Energie Cottbus von Pipilica trainiert. „Er hatte seine aktive Karriere bei den Profis gerade beendet und betreute die zweite Mannschaft als Co- und Torwarttrainer“, erinnert sich der 26-Jährige. „Er war mein erster Torwarttrainer im Männerbereich und ein klasse Typ“, so Gladrow, der sich 2005 als B-Jugendlicher dem FC Energie  anschloss. „Wir hatten zwei super Jahre zusammen. Marvin ist sehr ehrgeizig und hat immer hart gearbeitet, auch wenn  er bei den Profis nie die Nummer eins wurde“, findet Tomislav Piplica, der für die Lausitzer insgesamt 116 Erst- und 131 Zweitliga-Spiele bestritt, lobende Worte für seinen ehemaligen Schützling.

Tomislav Piplica: "Er ist ein sehr moderner Torwart"

Der denkt gerne an die Zeit unter Piplica zurück. „Er war eine absolute Maschine und hat uns jungen Spielern allen noch etwas vorgemacht. Er war ein Kumpeltyp, der aber großen Wert auf Disziplin legte. Der Respekt vor ihm war groß“, sagt Gladrow. Piplica verließ Energie nach der Saison 2010/11 in Richtung Jena. Gladrow versuchte sich noch zwei weitere Jahre bei Energie. Als es mit einem Platz im Tor des damaligen Zweitligisten aber weiterhin nicht klappte, entschloss er sich 2013 zum Wechsel zum SV Babelsberg 03, der gerade aus der dritten Liga abgestiegen war.

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Nachdem er in seinen ersten beiden Jahren die unumstrittene Nummer eins war, musste er sich in der vergangenen Spielzeit zwischenzeitlich auch mit der Reservistenrolle abfinden. Sein Trainer Cem Efe setzte nach dem elften Spieltag auf Kevin Otremba und schenkte Gladrow erst in der  Schlussphase der Saison wieder das Vertrauen. Während der Vorbereitung auf die Spielzeit 2016/17 verteidigte  der gebürtige Sassener (Mecklenburg-Vorpommern) seinen Platz zwischen den Pfosten und erhielt den Vorzug vor seinem Konkurrenten. Für Tomislav Piplica gehört er in der Regionalliga Nordost ohnehin zu den Besten seiner Zunft. „Er ist ein sehr moderner Torwart, der gut mitspielt“, schätzt der 47-jährige Bosnier ein und wünscht ihm für die Zukunft „viele gute Spiele  – außer natürlich gegen Nordhausen“.

Bei der Partie am Freitag, die SVB-Kapitän Philip Saalbach überraschenderweise zunächst von der Ersatzbank verfolgen musste, sah Piplica ein „gutes Spiel zweier starker Teams“. Seine Nordhäuser dominierten dabei die Anfangsphase und hätten durch Marco Sailer, der sich dem Team im Sommer von Bundesligist SV Darmstadt 98 anschloss, früh nachlegen können (17.). „In der zweiten Hälfte hatten wir dann aber mächtig Glück“, gibt der Ex-Keeper mit Blick auf die Aluminiumtreffer von Andis Shala (57.) und Erdal Akdari (70.) zu.

Kiebitze beim Babelsberger Auftaktspiel

  • Das erste Saisonspiel des SV Babelsberg 03 gegen Wacker Nordhausen  interessierte viele Ligakonkurrenten.

  • So tummelten sich unter den 2230 Zuschauern am Freitagabend im Karl-Liebknecht-Stadion etliche Trainer, Spieler  und Funktionäre aus der Regionalliga Nordost.
  • Vom Berliner AK, dem amtierenden Vizemeister, waren Trainer Steffen Baumgart, Präsident Ali Han und die beiden  ehemaligen Babelsberg-Akteure  Leon Hellwig und Maximilian Zimmer vor Ort.
  • Severin Mihm, der in den vergangenen dreieinhalb Jahren für den SVB auflief und sich im Sommer Viktoria Berlin anschloss, war ebenso im „Karli“ wie sein neuer Trainer Ersan Parlatan.
  • Auch Claus-Dieter Wollitz, Trainer vom   FC Energie Cottbus, und Achim Hollerieth, der seit dem Sommer bei Union Fürstenwalde in der Verantwortung steht, saßen auf der Tribüne.
  • Christian Schönwälder, in den vergangenen beiden Spielzeiten SVB-Kapitän, sah sich das Auftaktspiel seiner Ex-Teamkollegen ebenfalls an.
  • Nicolas Hebisch, der  von 2009 bis 2013 für den SVB auflief und dort zuletzt mittrainierte, wechselt zu Waldhof Mannheim.
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