Nach einigem Hin- und Her ist es nun perfekt: Matheus Cunha verlässt die Bundesliga und schließt sich Atletico Madrid an. Wie beide Klubs am Mittwoch mitteilten, wechselt der brasilianische Olympiasieger von Hertha BSC zum spanischen Meister. Der 22 Jahre alte Mittelstürmer unterschreibt bei den Colchoneros einen Vertrag bis Ende Juni 2026. Über die Ablöse machten beide Vereine keine Angaben. Sie soll laut Sky allerdings rund 30 Millionen Euro betragen und könnte durch Boni wohl noch weiter steigen. Bei Atletico könnte Cunha zunächst die Position der hängenden Spitze hinter Mittelstürmer Luis Suarez einnehmen, die durch die Verletzung von Joao Felix aktuell noch offen ist.
"Im Fußball ergeben sich oft kurzfristig neue Möglichkeiten für Spieler und Klubs. Wichtig ist dabei, dass ein solcher Transfer dann für alle Beteiligten Sinn ergibt und man sich im Guten voneinander verabschiedet. In diesem Fall wollte Matheus eine neue Herausforderung und hat diese für sich bei einem Champions League Klub in Spanien gefunden. Wir bedanken uns ausdrücklich für seinen Einsatz für Hertha BSC und wünschen ihm sportlich wie persönlich alles Gute für seine Zukunft", sagte Herthas Geschäftsführer Sport Fredi Bobic.
Der Wechsel hatte sich in den vergangenen Tagen immer mehr abgezeichnet. Beim Bundesliga-Spiel der Hertha gegen Wolfsburg am Samstag (1:2) fehlte Cunha im Kader, nachdem Trainer Pal Dardai zuvor Klartext gesprochen hatte. "Ich habe mit ihm geredet. Und das war nicht nett, sondern ehrlich", so der Coach auf der Pressekonferenz am Freitag. Sportchef Fredi Bobic hatte Verhandlungen mit anderen Vereinen im Vorfeld des Spiels bestätigt – den Ausgang allerdings bewusst offen gelassen: "Es ist sehr zäh. Es ist sehr schwierig dieser Markt", sagte Bobic bei Sky und stellte klar: "Am Ende werde ich ihn nicht verkaufen, wenn es unter einem aktuellen Marktwert ist." Diesen hat Atletico nun offenbar geboten.
Cunha hatte 2017 aus der Jugend von Coritiba in seinem Heimatland Brasilien den Sprung nach Europa gewagt und wechselte zum FC Sion. Bei den Schweizern wurde RB Leipzig im Sommer 2018 auf ihn aufmerksam und lotste ihn für 15 Millionen Euro Ablöse nach Sachsen. Nach anderthalb erfolgreichen Jahren bei RB, in denen er neun Tore und drei Vorlagen in 53 Pflichtspielen beisteuerte, verpflichtete Hertha ihn im Januar 2020 für 18 Millionen Euro Entschädigung. Für die "Alte Dame" lief er seither in 40 Pflichtspielen auf und erzielte dabei 13 Tore und zehn Vorlagen.
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