Wohin zieht es Max Kruse? Seit Ende November ist der Angreifer offiziell vereinslos, sein Vertrag beim VfL Wolfsburg wurde aufgelöst. Einen neuen Klub hat der mittlerweile 34-Jährige bisher noch nicht gefunden. Nun steht zumindest fest: Eine Rückkehr zu Werder Bremen wird es für Kruse in diesem Winter nicht geben. Das erklärte der Bremer Sportdirektor Clemens Fritz gegenüber Bild. "Max ist kein Thema für uns", sagte Fritz. "Wir haben auch nicht über ihn nachgedacht."
Kruse hatte ab 2016 drei Jahre lang für die Bremer gespielt und unter dem damaligen Trainer Florian Kohfeldt seine vielleicht erfolgreichste Zeit als Profi verbracht. In 94 Spielen für den SVW schoss er 35 Tore und bereitete 31 weitere für seine Teamkollegen vor. 2019 erfolgte der ablösefreie Wechsel zu Fenerbahce Istanbul, nach Streitigkeiten über Vertragsmodalitäten und Gehaltszahlungen schloss Kruse sich zunächst Union Berlin an, im Januar 2022 schloss er sich schließlich überraschend den von Kohfeldt trainierten Wolfsburgern an. Mit dessen Nachfolger Niko Kovac fand der zuweilen eigenwillige Stürmer jedoch keine gemeinsame Basis. Nachdem Kovac ihn aussortiert hatte, löste Kruse seinen Vertrag auf.
Im Sommer scheinen sich die Bremer nach der Rückkehr in die Bundesliga ernsthafte Gedanken über eine Rückholaktion des einstigen Erfolgsgaranten gemacht zu haben. "Wir haben es intern durchdiskutiert. Es ist aber nicht so, dass er ablösefrei hätte wechseln können, das Gehalt und die Kader-Struktur sind auch zu berücksichtigen", erklärte Fritz weiter. In Wolfsburg soll Kruse Medienberichten zufolge bis zu 3,8 Millionen Euro Jahresgehalt bekommen haben, für Werder sind das kaum zu stemmende Summen.
Statt Kruse: Werder verpflichtete im Sommer Burke
Statt für ein Kruse-Comeback entschieden sich die Bremer Verantwortlichen im Sommer für die ablösefreie Verpflichtung des Schotten Oliver Burke vom englischen Zweitligisten Sheffield United und vertrauten ansonsten ihren Zweitliga-Torjägern Marvin Ducksch und Niklas Füllkrug - und das durchaus mit Erfolg: Unter Trainer Ole Werner, der wie Kruse aus Schleswig-Holstein stammt, stehen die Bremer auf einem soliden neunten Platz und konnten sich der gröbsten Abstiegssorgen bereits entledigen. Füllkrug reifte zum Nationalspieler und wurde für die WM nominiert, Ducksch glänzt häufig als Vorbereiter und auch Burke konnte mit zwei späten Toren (zum 2:2 gegen Stuttgart und zum 3:2 in Dortmund) wichtige Punkte sichern.
Während Werder im Winter-Transferfenster konservativ wirtschaften will (Fritz: "Wir vertrauen unseren Jungs") muss Kruse somit weiter nach einem neuen Verein Ausschau halten. Spekulationen gab es zuletzt über einen möglichen Wechsel in die USA, wo sein Sohn lebt. Unter anderem wurden die Klubs Inter Miami, Los Angeles FC sowie die neue MLS-Franchise St. Louis City genannt, die von Ex-Stuttgart-Profi Bradley Carnell betreut wird und bei der der Deutsche Lutz Pfannenstiel als Sportchef fungiert. Kruse hatte nach seiner Vertragsauflösung in Wolfsburg für seine Zukunft "eine Überraschung" in Aussicht gestellt.
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