Leipzig. Die Initiative „Teamsport Sachsen“ hat einen eigenen Stufenplan zur Rückkehr von Zuschauern während der Pandemie präsentiert. Dieser orientiert sich nur an der Bettenbelegung in den Krankenhäusern und nicht zusätzlich an Inzidenzen. Im ersten Schritt streben die Macher der 22 beteiligten Vereine „eine Aufhebung der zahlenmäßigen Obergrenze von 1000 Zuschauern unterhalb der Überlastungsstufe und eine Genehmigung von mindestens 25 Prozent Auslastung während der Vorwarnstufe an“, wie sie via Pressemitteilung am Donnerstagvormittag verkündeten.
„Transparent, nachvollziehbar, praxisnah“
Neben der bereits bekannten Vorwarn- und Überlastungsstufe enthält der Plan auch eine neu geschaffene, die sogenannte „Vorsichtstufe“. Diese sieht vor, wenn die Auslastung auf den Intensivstationen unter 90 und auf Normalstationen unter 325 fällt, die Stadien unter Einhaltung bestimmter Hygienekonzepte (FFP2-Maske, 3G beziehungsweise 2G plus-Regelung, personalisierte Tickets) wieder zwischen 50 und 100 Prozent auszulasten. Genaue Werte müssten noch festgelegt werden. Stand Mittwoch befanden sich in sächsischen Krankenhäusern 206 Menschen mit Covid19 auf der Intensivstation und 390 Menschen auf Normalstation.

„Mit dem Stufenplan soll allen Vereinen und Zuschauern ein transparenter, nachvollziehbarer, praxisnaher und vor allem sicherer und planbarer Rahmen zur Durchführung von Spielen mit Zuschauern geschaffen werden“, heißt es. Dieser biete allen Beteiligten die Möglichkeit, auf dynamische Entwicklungen innerhalb der Pandemie zu reagieren, „ohne dafür immer neue Verordnungen verabschieden zu müssen und dabei wertvolle Zeit zu verlieren“. Das gelte sowohl für mögliche Lockerungen als auch für nötige Verschärfungen der Rahmenbedingungen. Erst mit der Überlastungsstufe (mehr als 420 belegte Intensivbetten und/oder 1300 Normalbetten) sieht der neue Stufenplan eine Rückkehr zur Obergrenze von 1000 Zuschauern vor.
„Wichtige Vorarbeit für die Entscheidung des Kabinetts“
Bereits am Mittwoch hatte Karsten Günther als Sprecher der Initiative die Möglichkeit, das Dokument in persönlichen Gesprächen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsministerin Petra Köpping zu erläutern. Die finale Entscheidung dazu fällt das Sächsische Kabinett in einer Sitzung am kommenden Dienstag. Günther lobte den „konstruktiven Austausch mit den verantwortlichen Entscheidungsträgern“. Außerdem ergänzte der Manager des SC DHfK Leipzig: „Nach den bisherigen Gesprächen und den Entwicklungen in anderen Bundesländern baue ich fest darauf, dass das Kabinett unserem Vorschlag folgt und damit auch der positiven Entwicklung der Zahlen in Sachsen Rechnung trägt.“ Und Michael Voigt, Geschäftsführer des FC Erzgebirge Aue, nannte die Entwicklung des Stufenplans „eine wichtige Vorarbeit für die Entscheidung des Kabinetts“.
Die Initiatoren berufen sich bei ihrem Stufenplan unter anderem auf die Restart19 Studie, Erfahrungswerte im Profispielbetrieb sowie eine „Empfehlung von Bundesregierung und Expertenrat zur Orientierung an der Belastung des Medizinsektors“. Dem Zusammenschluss „Team Sport Sachsen“ gehören unter anderem RB, Lok, die Icefighters und der SC DHfK Leipzig an.
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