Das Titelrennen in der Bundesliga geht in die heiße Phase. Borussia Dortmund und der FC Bayern liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen – nur einen Punkt Vorsprung hat der auf Rang eins liegende BVB auf den Rivalen aus München. Kommenden Samstag treffen die beiden Bundesliga-Giganten im Top-Spiel aufeinander. Thomas Tuchel wird dann im Duell mit seinem Ex-Klub BVB zum ersten Mal für den deutschen Rekordmeister FCB an der Seitenlinie stehen. Und auch im Bundesliga-Abstiegskampf bleibt es eng: Nur zwei Punkte trennen den auf dem letzten Rang liegenden VfB Stuttgart von der TSG Hoffenheim auf Platz 15 und damit dem rettenden Ufer. Dazwischen zittern mit Hertha BSC und Schalke 04 zwei weitere prominente Bundesliga-Größen.
Doch wie sieht es in den anderen Top-Ligen Europas aus? Während das Titelrennen zum Beispiel in Italien bereits so gut wie entschieden zu sein scheint, könnte es in England zu einem echten Showdown kommen. Der Abstiegskampf könnte wieder echtes Drama bieten. Vielen Traditionsklubs in Europa droht der Absturz in Liga zwei. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland, blickt auf die Tabellensituation in Europas Top-Ligen.
England: Zwischenstand Premier League
Titelrennen: Es läuft alles auf einen Titel-Krimi zwischen Herausforderer und Tabellenführer FC Arsenal und Titelverteidiger Manchester City hinaus. Zehn Spieltage vor Schluss haben die "Gunners" acht Punkte Vorsprung auf City um Top-Torjäger Erling Haaland (schon 28 Liga-Treffer). Arsenal befindet sich aktuell in Topform auf dem Weg zum ersten Premier-League-Titel seit 2004, als die "Invincibles" um den französischen Weltstar Thierry Henry und DFB-Torwart Jens Lehmann ohne eine einzige Niederlage zur Meisterschaft stürmten.
Allerdings haben die Citizens ein Spiel weniger als der Konkurrent absolviert. Am 26. April treffen Arsenal und ManCity in Manchester zum eventuell schon vorentscheidenden direkten Duell aufeinander. Der Tabellendritte Manchester United (schon 19 Punkte Rückstand auf Arsenal) wird mit dem Titelrennen nichts mehr zu tun haben.
Abstiegskampf: Das Rennen um den Klassenerhalt in der Premier League ist so spannend wie schon lange nicht mehr. Alle Teams ab Platz zwölf, den der Londoner Klub Crystal Palace belegt, sind massiv abstiegsbedroht. Nur vier Zähler liegen zwischen Palace (27 Punkte) und dem Tabellenletzten FC Southampton (23), der zu Saisonbeginn noch von Ex-Bundesliga-Trainer Ralph Hasenhüttl betreut wurde. Auch einige Traditionsteams müssen zittern – neben Leicester City (25), dem Meister von 2016, auch West Ham United.
Die Hammers um Nationalspieler Thilo Kehrer duellierten sich in der vergangenen Saison noch mit Eintracht Frankfurt im Halbfinale der Europa League. Mittendrin im Abstiegskampf befindet sich mit dem FC Everton (26) auch ein Gründungsmitglied der 1992 ins Leben gerufenen Premier League. Den Toffees aus Liverpool droht der erste Abstieg in der Ligageschichte.
Italien: Zwischenstand Serie A
Titelrennen: Die italienische Meisterschaft scheint schon so gut wie entschieden: Mit aktuell 71 Punkten aus 27 Partien führt die SSC Neapel die Tabelle souverän an. Auf dem zweiten Platz folgt – weit abgeschlagen mit 19 Punkten weniger – Lazio Rom. Auch die beiden Mailänder Klubs sind für den Kampf um den Titel in diesem Jahr wohl kein Faktor mehr: Pokalsieger Inter belegt mit 50 Punkten den dritten Tabellenplatz, dicht gefolgt vom amtierenden Meister AC Mailand auf Rang vier (48 Punkte).
Auch bei der Tordifferenz sind die von Luciano Spalletti trainierten Neapolitaner einsame Spitze. Bislang erzielte die Offensive um den georgischen Außenbahnspieler Khvicha Kvaratskhelia (12 Liga-Treffer), den Ex-Wolfsburger Victor Osimhen (21 Liga-Treffer) und Co. überragende 64 Tore. Kein anderes Team traf so oft. Doch damit nicht genug: Die Defensive um Abwehrchef Min-jae Kim ließ bislang erst 16 Gegentreffer zu – ebenfalls Liga-Bestwert.
Abstiegskampf: Der Kampf um den Klassenerhalt in der Serie A ist indes um einiges spannender. Bis zum vierzehnten Rang, den aktuell der FC Empoli belegt, kann noch kein Team mit dem Verbleib in Italiens höchster Spielklasse planen. Schlusslicht der Tabelle ist nach 27 Spieltagen Aufsteiger US Cremonese (13 Punkte). Sampdoria Genua (15) und Hellas Verona (19) vervollständigen die Abstiegsplätze – in Italien steigen die drei am schlechtesten platzierten Teams der ersten Liga nach Ende der Saison direkt ab. Spezia Calcio (24), US Salernitana (27) und die US Lecce (27) müssen an den verbleibenden elf Spieltagen noch einige Punkte erspielen, um auch in der nächsten Saison in der Serie A antreten zu dürfen.
Frankreich: Zwischenstand Ligue 1
Titelrennen: Nach 28 Spieltagen ist das Bild an der Tabellenspitze in der französischen Ligue 1 ein gewohntes: Rekordmeister Paris Saint-Germain (wie Saint-Etienne 10 Titel) steht auf dem ersten Rang, stellt – dank Superstars wie Kylian Mbappé, Lionel Messi und Neymar – auch die beste Offensive (68 Treffer). PSG entschied acht der letzten zehn Meisterschaften für sich und auch in diesem Jahr könnte der Titel am Ende nach Paris gehen. Den zweiten Rang belegt Olympique Marseille. Das Team von Trainer Igor Tudor hat allerdings bereits sieben Punkte Rückstand auf den Primus. Auf Rang drei liegt– etwas überraschend – RC Lens (57 Punkte), gefolgt von der AS Monaco (54) und Stade Rennes (50).
Rechnerisch ist im Titelrennen noch alles offen, doch solch einen komfortablen Vorsprung zehn Spieltage vor Saisonende wird sich PSG wohl nicht mehr nehmen lassen, auch wenn vor der Länderspielpause eine 0:2-Heimpeite gegen Rennes unterlief.
Abstiegskampf: Schlusslicht der Ligue 1 ist SCO Angers. Aus bislang 28 Partien holte der Klub aus Westfrankreich lediglich zehn Punkte. Ein Abstieg dürfte angesichts von 14 Punkten Rückstand auf die rettenden Plätze kaum noch zu vermeiden sein. Was die weiteren drei Abstiegsplätze angeht, ist allerdings noch alles offen: Den 19. und den 15. Tabellenplatz trennen nur fünf Punkte. Sowohl die in der Abstiegszone liegenden Aufsteiger AC Ajaccio (Rang 19, 21 Punkte) und AJ Auxerre (Rang 17, 23 Punkte) sowie ES Troyes AC (Rang 18, 21 Punkte), Stade Brest (Rang 16, 24 Punkte) und Racing Straßburg (Rang 15, 26 Punkte) dürfen sich noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Wer am Saisonende die Liga halten wird, bleibt eine spannende Frage.
Spanien: Zwischenstand La Liga
Titelrennen: Der FC Barcelona von Trainer Xavi thront komfortabel an der Tabellenspitze von La Liga. Zwölf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten und aktuellen Meister Real Madrid haben sich die Katalanen erspielt. Grund dafür ist auch der 2:1-Sieg für das Team um Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen im Clásico vor der Länderspielpause, mit dem Barça wohl für die Vorentscheidung im Meisterschaftskampf gesorgt hat.
Über den bisherigen Saisonverlauf war die vor der Saison generalüberholte Defensive um Andreas Christensen und Jules Koundé einer der Schlüssel zum Erfolg. Mit lediglich neun Gegentoren stellt Barcelona die mit Abstand beste Abwehr der Liga – Atlético Madrid folgt in der Kategorie mit 19 Gegentreffern. Die Katalanen scheinen auf dem besten Weg, ihre insgesamt 27. spanische Meisterschaft zu feiern und den Rivalen aus der Hauptstadt zu entthronen. Es wäre die erste Meisterschaft für den FCB seit 2019.
Abstiegskampf: Im Gegensatz zum Kampf um die Meisterschaft geht es im Tabellenkeller sehr eng zu. Den Weg in Liga zwei scheint wohl sicher der FC Elche antreten zu müssen, der mit lediglich 13 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt. Den RCD Mallorca auf Platz elf mit 32 Punkten und den Vorletzten, UD Almeria, trennen aktuell nur sechs Punkte.
Mittendrin befinden sich mit dem FC Sevilla (28 Punkte) und dem FC Valencia (26), der sich zurzeit auf dem 18. Rang und damit auf einem direkten Abstiegsplatz befindet, zwei Vereine, die sich in der jüngeren Vergangenheit um die Champions-League-Plätze duellierten. Beide Teams versuchten schon mit Trainerwechseln neue Impulse zu setzen - bisher erfolglos. Zudem nehmen mit dem FC Girona (31), dem FC Getafe (29), dem FC Cadiz (28), Real Valladolid (28) und Espanyol Barcelona (27) fünf weitere Teams am Kampf um den Klassenerhalt teil.
Portugal: Zwischenstand Primeira Liga
Titelrennen: Im Rennen um den Titel in Portugal befindet sich Benfica Lissabon (68 Punkte) in einer komfortablen Position. Die Mannschaft des deutschen Trainers Roger Schmidt führt die Tabelle bei noch neun ausstehenden Spielen mit zehn Punkten Vorsprung vor Meister FC Porto (58) an. Benfica verlor in der laufenden Saison nur ein Ligaspiel – und das gleich mit 0:3 beim drittplatzierten SC Braga (56).
Der Rekordmeister scheint also auf dem besten Weg dahin, seinen ersten Meistertitel seit 2019 zu gewinnen. Es wäre die insgesamt 38. Meisterschaft für den Klub aus der Hauptstadt. Besonderen Anteil daran haben der portugiesische Nationalstürmer Goncalo Ramos mit 16 Saisontreffern sowie der zentrale Mittelfeldspieler Joao Mario, der bislang sogar 17-mal den Ball über die Linie bugsierte. Beide Spieler führen damit die Torschützenliste der Liga an. Hilfreich für die Adler war, dass sich der FC Porto und der SC Braga am letzten Spieltag vor der Länderspielpause im direkten Duell beim 0:0 gegenseitig Punkte klauten.
Abstiegskampf: Im Tabellenkeller ist noch alles offen. In Portugal steigen die letzten beiden der Tabelle direkt ab, der Tabellen-16. und damit Drittletzte spielt wie in Deutschland in einer Relegation gegen den Dritten der zweiten Liga. Aktuell liegt Paços de Ferreira mit 16 Punkten aus 25 Partien auf jenem Relegationsplatz. Punktgleich, aber mit dem schlechteren Torverhältnis lauert Madeira-Klub Marítimo Funchal. Auf dem letzten Rang mit 15 Punkten steht derzeit die CD Santa Clara.
Der rettende 15. Tabellenplatz wird aktuell von Estoril Praia (22 Punkte) belegt. Marítimo und Paços de Fereira treten am 9. April im direkten Duell gegeneinander an. Ein genereller Blick auf das Restprogramm fällt für Marítimo positiv aus, da sie die Duelle gegen die Top-drei der Liga schon hinter sich gebracht haben, während alle Konkurrenten noch mindestens ein Duell gegen die Top-Teams der Liga offen haben.
Niederlande: Zwischenstand Eredivisie
Titelrennen: Der Kampf um die Meisterschaft ist offen. Acht Spieltage vor Saisonende steht Feyenoord Rotterdam (61 Punkte) mit sechs Punkten Vorsprung vor Ajax Amsterdam auf dem ersten Platz. Auf Platz drei und vier befinden sich die PSV Eindhoven und AZ Alkmaar punktgleich mit 53 Zählern in Lauerstellung zur Tabellenspitze. Im letzten Spiel vor der Länderspielpause gewann Spitzenreiter Feyenoord "De Klassieker" gegen Ajax Amsterdam mit 3:2. Die Mannschaft von Trainer Arne Slot überzeugt in der Saison mit starken Leistungen: Nur ein Spiel ging in dieser Saison verloren, seit 19 Spielen ist Feyenoord ungeschlagen.
Ajax trennte sich Ende Januar von Trainer Alfred Schreuder und setzte Johnny Heitinga als Interimslösung bis Saisonende ein. Der ehemalige Hertha-Profi gewann seine ersten sieben Ligaspiele bevor man gegen Feyenoord verlor.
Abstiegskampf: Die Abstiegsregelung sieht vor, dass die beiden Letztplatzierten direkt absteigen, während der Tabellen-16. in eine Relegation gegen Teams aus der zweiten Liga ran muss. Abstiegsgefährdet sind alle Teams am dem Tabellen-13. FC Volendam (26 Punkte). Der Aufsteiger zeigte sich aber zuletzt in guter Form und holte in den letzten acht Spielen 13 Punkte. Einen Platz hinter Volendam liegt Vitesse Arnheim (24). Das Team von Trainer und Ex-Nationalspieler Phillip Cocu, der auf den zum VfL Bochum gewechselten Thomas Letsch folgte, ist seit fünf Spielen sieglos. Auch noch über dem Strich befindet sich zurzeit mit Excelsior Rotterdam (23) ein weiterer Aufsteiger.
In der Relegation würde zum jetzigen Zeitpunkt der dritte Aufsteiger FC Emmen (21) starten, der in 2023 nur in zwei aus zwölf Spielen als Sieger hervor ging. Der FC Groningen (17) ist derzeit 17. und belegt damit einen direkten Abstiegsplatz. Der Ex-Verein von Arjen Robben hatte zuletzt im Derby gegen den SC Heerenveen mit Fan-Ausschreitungen zu kämpfen. Die rote Laterne hat zurzeit der SC Cambuur Leeuwarden (16) inne.
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