25. September 2018 / 21:11 Uhr

Erdogan spricht über Foto mit Mesut Özil: Sein DFB-Rücktritt war "nicht grundlos!"

Erdogan spricht über Foto mit Mesut Özil: Sein DFB-Rücktritt war "nicht grundlos!"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Özil und Erdogan
Kurz vor der WM posierte Mesut Özil gemeinsam mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. © Uncredited
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äußert sich zu dem gemeinsamen Foto mit Mesut Özil und schickt eine deutliche Botschaft an die Kritiker des Bildes.

Wenige Tage vor seinem Staatsbesuch in Deutschland hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sein Unverständnis über die Aufregung um das Foto mit den deutschen Fußball-Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan geäußert. "Es gibt nichts zu bedauern", sagte Erdogan der Funke Mediengruppe. "Wie Sie wissen, hat sich Lothar Matthäus mit Wladimir Putin getroffen. Unsere Spieler sollten auch in der Lage sein, mit freiem Gewissen handeln zu können. Ich bedauere die Personen, die das kritisieren", sagte Erdogan.

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Özil war nach dem WM-Aus aus dem DFB-Team zurückgetreten. Er fühlte sich vom Deutschen Fußball-Bund in der Affäre um die Fotos mit Erdogan alleingelassen und äußerte in einer dreiteiligen Social-Media-Botschaft im Juli Rassismusvorwürfe gegen den DFB.

Der Ablauf der Özil-Erdogan-Affäre in Zitaten

Mesut Özil ist nach langem hin und her um sein Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan im Sommer 2018 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Doch wie hat sich die ganze Affäre eigentlich nochmal zugetragen? Der <b>SPORT</b>BUZZER rekonstruiert mit den wichtigsten Zitaten! Zur Galerie
Mesut Özil ist nach langem hin und her um sein Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan im Sommer 2018 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Doch wie hat sich die ganze Affäre eigentlich nochmal zugetragen? Der SPORTBUZZER rekonstruiert mit den wichtigsten Zitaten! ©

Erdogan: Özil-Rücktritt beim DFB "nicht grundlos"

"Er hat die deutsche Nationalmannschaft nicht grundlos verlassen. Jeder andere, der mit diesen rassistischen Attacken und Beleidigungen zu kämpfen hätte, würde dieselbe Reaktion zeigen", sagte Erdogan. "Mesut Özils Aussage 'Deutscher, wenn ich gewinne, aber Immigrant, wenn ich verliere', fasst die Diskriminierung von Spielern in Deutschland sehr gut zusammen", betonte Erdogan. DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Mehr zur Erdogan-Affäre

Er sei Özil, der in Deutschland geboren wurde und türkische Eltern hat, schon „bei verschiedenen Gelegenheiten begegnet", sagte Erdogan in dem Interview der Funke Mediengruppe, das im Yildiz Palast in Istanbul geführt wurde. "Mesut ist jemand, der in London lebt. Warum soll ich ihn nicht treffen, wenn ich schon da bin?", sagte Erdogan und fragte: "Sollten wir, wenn ein deutscher Fußballspieler, der in unserem Land spielt, ein Foto mit Frau Merkel macht, ihn dann lynchen? Diese Logik ist nicht nachzuvollziehen." Özil und Gündogan könnten sich "beiden Ländern zugehörig fühlen. Dem Land, in dem sie geboren sind, und dem Land, aus dem ihre Eltern kommen."

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