Leipzig. Die Veränderungen in den mitteldeutschen und vor allem sächsischen Stadien in den drei Jahrzehnten seit der Wende sind beachtlich. Es ist in großen Teilen eine Erfolgsgeschichte. In Leipzig ragt die Wandlung des Zentralstadions in eine moderne WM-Arena heraus.
Die Idee, in den Wall des einst größten Stadion Deutschlands ein Fußballstadion einzupflanzen, ist ein Glücksfall und brachte der Messestadt nach der WM 2006 auch Bundesliga und Champions League. Ohne die Arena hätte Red Bull sicher nicht in Leipzig investiert. Der Rückgang des Fassungsvermögens von 100 .000 auf 43. 000 ist bislang verkraftbar, zumal die Arena ja schon wieder modernisiert wird.
Blick zurück: Der Bau des Leipziger Zentralstadions
Mehr Komfort im Erzgebirge
In Dresden mussten die Fans länger warten. 2009 war das Rudolf-Harbig-Stadion an alter Stelle fertig. Der nun reine Fußballtempel der Schwarz-Gelben Dynamos fasst gut 30 .000 (vorher 38.000) Zuschauer. Ob das angesichts der Fußballbegeisterung in Elbflorenz reicht, falls Dynamo die Rückkehr in die Bundesliga gelingen sollte, sei dahingestellt. Momentan besteht „keine Gefahr“.
Auch Erzgebirge Aue machte Nägel mit Köpfen, was angesichts der nicht mal 20. 000 Einwohner umso mehr erstaunt, auch wenn der Bauträger der Landkreis war. Nach der von 2015 bis 2018 vollzogenen Umwandlung in ein Fußballstadion passen gut 16.000 ins einst für 25.000 gebaute Erzgebirgsstadion, das 1950 unter dem Namen „Otto Grotewohl“ eingeweiht worden war. Heute haben die Fans mehr Komfort.
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In Liga Drei fortan ohne Laufbahn
Etwas kleiner ist das Stadion an der Gellertstraße in Chemnitz. Der Drittligist kann seit 2016 15. 000 Besucher empfangen, was in der 3. Liga für den CFC reicht, auch wenn Chemnitz rund 250.000 Einwohner zählt. Ähnlich ist es beim Halleschen FC. Der Erdgas-Sportpark gleicht dem Chemnitzer Stadion, nur dass in Halle (240 .000 Einwohner) die historische Ummauerung vom alten Kurt-Wabbel-Stadion (32. 000) erhalten blieb.
Zurück nach Sachsen. In Zwickau wurde das Westsachsenstadion alias Georgi-Dimitroff-Stadion (einst für 40.000 mit Lauf- und Radrennbahn) an anderer Stelle durch den Neubau einer 10.000 Fans fassenden Fußballarena ersetzt. Für Drittligist FSV ist die GGZ-Arena ausreichend, im Fall der Fälle aber noch erweiterbar.
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Historische Stätten in und um Leipzig
Auch Mittel- und Kleinstädte haben ihre Sportstätten in den 30 Jahren seit der Wende zum beträchtlichen Teil modernisieren können. So ist beispielsweise das Plauener Vogtlandstadion heute (10.000) weit zeitgemäßer ausgestattet als einst (20.000), ebenso das Stadion Müllerwiese in Bautzen, wo 1966 gut 15 .000 Fans den Pokaltriumph von Chemie Leipzig erlebten. Heute fasst das schön gelegene Stadion nur noch 5000 Besucher, ist aber weit komfortabler, Flutlicht inbegriffen.


Auch in Leipzigs Umland gibt es Beispiele für solche Erfolgsgeschichten. So wie das Stadion am Bad in Markranstädt, das 5500 Leuten Platz bietet. Hier begann 2009 der Weg von RB Leipzig. Das Bornaer Rudolf-Harbig-Stadion kann sich ebenso sehen lassen wie das Tauchaer Freizeitzentrum an der Kriekauer Straße (je 4000). Torgau hat mit dem Hafenstadion (3500) und dem Hartenfelsstadion (3000) wie Döbeln mit dem Heinz-Gruner-Sportpark und dem Stadion am Bürgergarten (je knapp 5000) gleich zwei aufgepeppte Sportstätten.
DURCHKLICKEN: Rundgang durch den Alfred-Kunze-Sportpark (März 2020)
In Leipzig gibt es mit dem Bruno-Plache-Stadion, dem Alfred-Kunze-Sportpark, dem Stadion des Friedens und der Radrennbahn gravierende Probleme. Immerhin sind die Regionalligisten 1. FC Lok und BSG Chemie nun aber in der Spur – in Probstheida und Leutzsch soll auch mit Hilfe der öffentlichen Hand Versäumtes aufgeholt werden.
Der SPORTBUZZER wird in loser Folge die größeren Stadien Sachsens mit ihrer Historie vorstellen. In der Zwangspause können wir nicht aus den Stadien, jedoch über diese Arenen berichten.
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