Mit dem Namen Anthony Modeste werden in Köln große Zeiten verbunden. Als der französische Stürmer erstmals für den „Effzeh“ stürmte und fast nach Belieben traf, schafften es die Kölner bis in die Europa League. Platz fünf in der Fußball-Bundesliga: Das hatte es seit 1992 nicht mehr gegeben.
Und Modeste hatte an diesem Höhenflug entscheidenden Anteil. In zwei Jahren Köln stand er in jedem Pflichtspiel auf dem Platz, traf in 73 Spielen 45-mal. Klar, dass sein Name fällt, wenn nach den Gründen für den Kölner Absturz nach seinem Wechsel nach China gesucht wird. Denn ohne Modeste war der 1. FC Köln nicht mehr der Klub der Vorjahre.
17 Modeste-Millionen gingen für Córdoba drauf
In der Liga ging es rapide bergab, am Ende der Saison stand der Abstieg, in der Europa League kam das Aus nach der Vorrunde, das vormals genial harmonierende Duo aus Trainer Peter Stöger und Manager Jörg Schmadtke zerbrach an den Wirren der Nach-Modeste-Phase. 17 Millionen der mehr als 30 Millionen Euro Ablöse für den einstigen Stürmer Nummer eins wurden allein für den Mainzer Jhon Córdoba ausgegeben – mit bis heute ziemlich bescheidenem Ertrag.

Die Rechnung der Kölner ist unter diesen Voraussetzungen klar: Kehrt Modeste zurück an den Rhein, kehrt auch der Erfolg zurück in die Domstadt, so die Hoffnung.
Zumindest in Köln finden sich für Rückholaktionen sogar einige Positivbeispiele: Christoph Daum beispielsweise wurde bei seinem zweiten Engagement als Trainer 2006 wie ein Messias empfangen und schaffte anderthalb Jahre später den Aufstieg in die Bundesliga. Auch die kölsche Ikone schlechthin, Lukas Podolski, kehrte nach seinem eher missglückten Bayern-Abenteuer zwischenzeitlich zurück in seine Lieblingsstadt, wo er nach einer schwachen Anfangsphase doch noch an seine früheren Glanztaten anknüpfen konnte.
Modeste tritt in große Fußstapfen
Die besten Strophen des Modeste-Songs
Und Modeste? Der soll nach Hoffnung der FC-Fans in die Fußstapfen seiner prominenten Comeback-Vorgänger treten und ihren Klub wieder dahinschießen, wo er ihrer Meinung nach hingehört: in die 1. Liga. Das mit dem Aufstieg könnte klappen, wie groß Modestes Anteil daran sein wird, ist nach einem für ihn verschenkten Jahr in China kaum zu prognostizieren.
Aber die Hoffnung, die stirbt bekanntlich – vor allem in Köln – immer zuletzt.