Dresden. Wenn Dynamo-Trainer Alexander Schmidt am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den SC Paderborn wieder ein so laufintensives Spiel wie im jüngsten Aufeinandertreffen im DFB-Pokal (2:1) erwartet, dann kann er einen wie Morris Schröter sehr gut gebrauchen. Der flinke Flügelspieler, der vergangene Saison noch beim FSV Zwickau kickte, war der erste Neuzugang, den die Dresdner im Sommer vermeldeten. Bislang hat der 26-Jährige die Erwartungen beim Zweitliga-Aufsteiger voll erfüllt, sich auf Anhieb einen Stammplatz erobert. Der gebürtige Wolfener war in den ersten fünf Pflichtspielen immer dabei, wurde auch nur zweimal spät ausgewechselt.
Schröter hat es keine Sekunde bereut, nach Elbflorenz gewechselt zu sein, obwohl er nach zwei starken Spielzeiten in Zwickau auch andere Angebote hatte. Die aktive, aggressive Spielweise unter Schmidt, der hohes Pressing liebt und immer attackieren will, kommt Schröter entgegen. “Für mich, meine Fähigkeiten, die ich mitbringe, ist das auch das, wo ich mich am besten präsentieren und am besten meine Stärken einbringen kann”, sagt der überzeugte Bartträger. Er gilt als besonders ausdauernd und sprintstark und ist dankbar für das, was ihm in die Wiege gelegt wurde: “Das Gute ist: Ich hatte das Glück, schon immer viel und schnell laufen zu können, da musste ich mir nichts aneignen.” Natürlich habe er in der Sommervorbereitung trotzdem hart arbeiten müssen, damit die “Körner” auch für 90 Minuten Tempofußball in der 2. Bundesliga reichen.



Dass es für ihn eine Spielklasse höher so gut laufen würde, das hatte der Neuling nicht erwartet. Aber er ging mit Selbstvertrauen das Abenteuer 2. Liga an: “Ich habe meine Leistung eine Liga drunter über mehrere Monate konstant gut gezeigt.” Die Unterschiede zwischen der 3. und der 2. Liga seien auch nicht so riesig, meint Schröter: “Die Intensität in der 3. Liga ist genauso hoch. Ich glaube, der größte Unterschied zur 3. Liga sind Kleinigkeiten, auf die es drauf ankommt: auf Dinge wie den ersten Kontakt oder wie die Vororientierung ist.” An solch kleinen Dingen müsse man Woche für Woche arbeiten, versuchen, sich darin zu verbessern.
“In einem Flow”
Alexander Schmidt ist aber ganz zufrieden mit Schröter, der ein rundum positiver Typ sei. Dass der der erste Neuzugang im Sommer wurde, das war Schmidts Meinung nach kein Zufall, sondern hatte objektive sportliche Gründe: “Er war einer meiner Wunschspieler, weil ich einfach weiß, dass er schnell ist, dass er intensiv spielen kann. Dass er torgefährlich und dass er ein guter Vorbereiter ist.” Schröter gehe auch defensiv ordentlich zur Sache, biete da keinen Alibifußball an. Und der Ex-Zwickauer habe noch Reserven und andere Vorzüge: “Er ist ein Spieler, der in einem guten Alter ist, den man entwickeln kann, der gut regeneriert. Es gibt eigentlich wenig, das gegen Morris spricht.”
Gut und auch rundum zufrieden regenerieren - das kann Schröter hoffentlich auch nach dem Spiel am Sonntag. Er ahnt, dass da wieder ein ganz hartes Stück Arbeit gegen die Paderborner wartet. Schon beim 2:1-Sieg im Pokal hatten die Ostwestfalen ihm 90 Minuten alles abverlangt, ihn wie die gesamte Mannschaft richtig ausgepowert. Das sei tatsächlich das anstrengendste Spiel bisher im Dynamo-Trikot gewesen: “Da habe ich wirklich mal zwei, drei Tage gebraucht, um wirklich wieder richtig fit zu werden.” Den wiederholten Gang zu den Physiotherapeuten scheut er aber nicht - er macht ihn sogar gern, wenn die Arbeit auf dem Platz zuvor nicht umsonst war. Vor der Neuauflage des Duells mit dem SCP versicherte Schröter, die Mannschaft und er würden alles tun, um die Erfolgsserie fortführen zu können. Man sei “in einem Flow”, hoffe, dass der noch ein bisschen anhält.