26. April 2020 / 22:20 Uhr

MTV Gifhorn ist eFootball-Meister, weil Lupo aus einem 0:5 ein 6:6 macht!

MTV Gifhorn ist eFootball-Meister, weil Lupo aus einem 0:5 ein 6:6 macht!

Henning Kampen
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
Erster eFootball-Meister in der Oberliga: Lasse Denker (l.) und Eren Kocak vom MTV Gifhorn.
Erster eFootball-Meister in der Oberliga: Lasse Denker (l.) und Eren Kocak vom MTV Gifhorn. © Privat/Montage
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Die eFootballer des MTV Gifhorn krönen sich zum ersten Meister in der niedersächsischen Oberliga. Schützenhilfe bekamen die Gifhorner ausgerechnet von Lokalrivale Lupo/Martini Wolfsburg.

An einem an Spannung kaum zu überbietenden letzten Spieltag krönt sich der MTV Gifhorn zum ersten eFootball-Meister der niedersächsischen Oberliga. Das MTV-Duo Lasse Denker und Eren Kocak gewann seine Partie gegen den Tabellenletzten TuS Bersenbrück knapp mit 3:2, ausgerechnet Rivale Lupo/Martini Wolfsburg machte gegen den vorherigen Tabellenführer SV Atlas Delmenhorst aus einem 0:5-Rückstand noch ein 6:6 und verhalf Gifhorn damit zum Titel.

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"Wie im Märchen"

"Das ist eine Geschichte, die kann man nicht einmal erfinden. Wie im Märchen, wirklich. Da muss man den Hut vor Lupo ziehen, wie die das noch gerissen haben", sagt Denker: "Wir haben auch gerade den Stream geschaut und mitgefiebert. Da müssen wir uns revanchieren, wir werden uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen."

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Liveticker der Konkurrenz: Denker immer auf dem Laufenden

Dabei verlief der letzte Spieltag für die Gifhorner anders, als ihnen lieb war. Kocak trennte sich von seinem Gegner 1:1, Denker rettete mit einem 2:1 den so wichtigen Dreier. "Ich glaube, da war ein bisschen viel Druck auf uns, denn wir mussten ja gewinnen", sagt Kocak. Der zuvor punktgleiche Verfolger BSV Kickers Emden gewann die erste Partie gegen den MTV Wolfenbüttel 3:2, damit waren beide Teams gleich nach Punkten und in der Tordifferenz. Zuschauer konnten die Partie nicht verfolgen, der Livestream funktionierte nicht. Denker blieb dennoch auf dem Laufenden: "Ich habe die ganze Zeit über mit den Wolfenbüttelern geschrieben, die haben mir sozusagen einen Liveticker gemacht." Wolfenbüttel siegte am Ende mit 6:5.

Oberliga: MTV Gifhorn - Lupo/Martini Wolfsburg

Oberliga: MTV Gifhorn - Lupo/Martini Wolfsburg Zur Galerie
Oberliga: MTV Gifhorn - Lupo/Martini Wolfsburg © Michael Franke

Favoriten gaben sich bis zum Sonntag keine Blöße

Vor dem Duell mit Lupo/Martini hatte Delmenhorst eine Serie von neun Siegen in Serie, doch Gifhorn lies sich davon nicht beeindrucken - ganz im Gegenteil. Auf das 11:3 am Freitag gegen den SC Spelle-Venhaus folgte ein noch deutlicherer 16:2-Sieg gegen den VfL Oldenburg, die tags zuvor auch den Emdern mit 4:6 unterlegen waren.

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Die Wolfsburger erlitten gegen MTV Eintracht Celle (3:11) und den Heeslinger SC (4:7) dagegen zwei Abende zum Vergessen, das Ziel Platz sieben, welches Hasan Dösemeci ausgegeben hatte, war dahin.

Schäfer dreht auf und schenkt Gifhorn die Meisterschaft

Im entscheidenden Duell des Tages zwischen Lupo/Martini und Delmenhorst setzten Dösemeci trotz guter Leistung die erste Partie mit 0:4 in den Sand, der Titel für Gifhorn schien dahin. Auch Robert Schäfer lag gegen Delmenhorst zunächst zurück, dann kam sein großer Auftritt: Mit seinem FC Bayern München schenkte der dem von Atlas gesteuerten FC Barcelona sechs Tore in Folge ein und gewann die Partie mit 6:2! "Nach dem 1:1 habe ich gemerkt, da geht was. Ich hatte den Willen, das Spiel unbedingt zu gewinnen. Ich wollte die Partie auch zugunsten des MTV Gifhorns noch drehen, da Lasse Denker der beste Spieler des Turniers war und dem gönne ich das auch", sagt Schäfer.

Kocak konnte die Partie zwischen Delmenhorst und Lupo nicht mitverfolgen, den Zwischenbericht von Denker glaubte er zunächst nicht: "Lasse hatte mir geschrieben, dass sie mit 6:2 führen, ich dachte erst, er ver... mich. Aber sie haben es tatsächlich noch hinbekommen." Auch Dösemeci konnte das Ergebnis nicht glauben, als Schäfer es ihm mitteilte. "Ich dachte, ich höre nicht richtig. Ich habe das Spiel gerade bis zum 2:1 geschaut und ich aber noch immer Gänsehaut."

17 von 18 niedersächsischen Oberligisten beteiligten sich an der ersten „eFootball-Liga“ des NFV, die am 4. April als Pilotprojekt ihren Spielbetrieb aufgenommen hatte. Einzig FT Braunschweig stellte kein Team an der Konsole.