Ein Grund für die Trennung von Niko Kovac als Cheftrainer beim FC Bayern soll der fehlende Rückhalt des eigenen Teams gewesen sein. Das hat Bayern-Boss Uli Hoeneß am Samstagabend bereits angedeutet. "Es hat sicherlich Strömungen innerhalb der Mannschaft gegeben, die den Trainer weg haben wollten. Deswegen hat die Führung entsprechend reagiert", erklärte der 67-Jährige. Jetzt sind erste Namen von Spielern bekannt geworden, die für die Trennung vom Kroaten mitverantwortlich sein sollen.
Internationale Pressestimmen zur Kovac-Entlassung beim FC Bayern
Wie die Bild berichtet, soll der deutsche Top-Stürmer Thomas Müller ein Grund für den Kovac-Rauswurf sein. Nachdem der Kroate ihn auch öffentlich nur als Ersatzmann bezeichnete, fühlte sich Müller respektlos behandelt. Es war sogar von Abschied die Rede. Obwohl Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge von einem intaktem Verhältnis sprach, soll die Beziehung zwischen Müller und Kovac nicht mehr zu retten gewesen sein.
Kovac sorgt für Ärger bei Innenverteidigern
Auch in der Abwehr herrschte Unmut: Jérome Boateng und Mats Hummels fühlten sich ungerecht behandelt, da Kovac intern Niklas Süle zum Abwehrchef ernannt hatte. Die Einsatzzeit-Versprechen bei Boateng hielt der Coach nicht ein, die starken Leistungen von Hummels in der vergangenen Saison schien er nicht zu sehen.



Einer der größten Kritiker von Kovac war Joshua Kimmich. Nicht selten äußerte er sich kritisch über die Taktik und die fehlende Struktur im Bayern-Spiel. Unterstützung bekam er dabei auch von Süle und Serge Gnabry.
Auch Neuer wechselte die Seiten
Vermeintlich besonders schwerwiegend: Der Bayern-Kapitän Manuel Neuer, der Kovac lange Zeit verteidigte, äußerte zuletzt öffentlich Kritik. Nach der 1:5-Niederlage gegen Frankfurt sagte der Keeper: „Es ist kein riesiges Wunder, was hier passiert ist. Es hat sich ein bisschen angebahnt. Ich glaube, die kommenden Tage werden sehr unruhig.“ Auch er schien von dem Kroaten als Trainer nicht mehr überzeugt gewesen zu sein.
Nach Aus von Niko Kovac beim FC Bayern: Das sind die Nachfolge-Kandidaten
Auch im Mittelfeld kriselte es. Thiago wurde durch Kovac zum Mittelfeld-Chef ernannt. Gleichzeitig wurde der Kroate aber auch nicht müde, sich über den Spanier öffentlich zu beschweren. Und auch Javi Martinez war kein Fan seines Trainers. Nach seiner starken Leistung gegen Liverpool in der vergangenen Saison machte er sich Hoffnung auf die Position des Sechsers. Die bekam er aber nur einmal zugeteilt. Die Konsequenz: Ein unzufriedener Martinez.
Sogar Superstar Lewandowski nicht zufrieden
Selbst der vermeintliche Superstar, der immer spielt und immer trifft war mit seinem Coach nicht einverstanden. Robert Lewandowski störte es, dass der Trainer seine Mitspieler nicht so motivieren konnte, dass sie zu Höchstleistungen in der Lage waren. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte er: "Eine Achse, die nur aus Neuer und Lewandowski besteht, ist zu wenig.“ Damit sprach sich also auch der aktuell wichtigste Spieler der Bayern gegen Kovac als Trainer aus. Die Entscheidung der Bayern-Bosse sich von dem 48-Jährigen zu trennen, schien beinahe unumgänglich. Und die vergangenen zwei Spiele - der Sieg gegen Piräus und die Gala gegen den BVB - bestätigen sie darin.