Auch zwei Tage später, am Sonntagvormittag, schmerzte der traumatische Abend noch – die bittere Niederlage, die der Ludwigsfelder FC hatte hinnehmen müssen. „Das Spiel tut auch nach zwei Tagen Abstand noch immer sehr weh“, sagte Philipp Karaschewitz, der Sportdirektor des Clubs. Am Freitagabend hatte der LFC mit 0:9 (0:5) in der NOFV Oberliga Nord beim Spitzenreiter Tennis Borussia Berlin verloren. Vor 493 Zuschauern erzielten Daoud Iraqi (7., 47.), Fatlum Elezi (11., 49.), Nicolai Matt (22., 77.), Vincent Rabiega (28.), Thomas Franke (44.) und Rifat Gelici (75.) die Treffer für den Gastgeber. „Wir haben als Mannschaft, und da schließe ich mich ein, überhaupt nicht überzeugt und uns letztendlich unserem Schicksal ergeben. Der Gegner war uns zwei Klassen überlegen“, sagte LFC-Coach Volker Löbenberg anschließend zerknirscht auf der Pressekonferenz.
In Bildern: Der Ludwigsfelder FC unterliegt 0:9 bei Tennis Borussia Berlin.
Im Flutlicht des ehrwürdigen Mommsen-Stadions hatten sich eine Menge ungünstiger Umstände für den LFC angesammelt: Ein Ludwigsfelder Ensemble, dass einen schlechten Abend erwischt hatte, ein Spitzenreiter, der am Spieltag zuvor den ersten Punktverlust hinnehmen musste, hochmotiviert war und der mit bemerkenswerter Effizienz seine Chancen verwertete sowie Ludwigsfelder Spieler, die im Gegensatz zu den TeBe-Kickern, die nahezu unter Profibedingungen trainieren, einen Arbeitstag hinter sich hatten.
„Der Gegner hat das super gemacht, aber wir dürfen uns so nicht präsentieren“, befand Trainer Volker Löbenberg, der während der Pressekonferenz kritische Worte an die LFC-Fans schickte: „Die Mannschaft hat es auf keinen Fall verdient, von den eigenen Fans beschimpft zu werden. Das finde ich nicht in Ordnung.“ Inzwischen hat die Aufarbeitung der Ereignisse begonnen. „Wir alle haben das Spiel schon im Video gesehen. Am Montag werden wir beim Training ausführlich darüber sprechen“, sagt Philipp Karaschewitz. „Klar ist aber auch, dass wir nach solch einer Partie nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren können.“



Am kommenden Wochenende pausiert der LFC, am 19. Oktober steht dann die nächste Begegnung gegen eine der Topmannschaften der Liga auf dem Spielplan: Hertha Zehlendorf ist zu Gast im Waldstadion (Start: 14 Uhr). „Ich erwarte eine Trotzreaktion“, sagt Sportdirektor Karaschewitz. „Man kann hinfallen, aber dann muss man auch wieder aufstehen.“