Leipzig. Chemie Leipzig hat das brisante Derby der Fußball-Regionalliga Nordost gegen den 1. FC Lok erstaunlich ungefährdet mit 2:0 (1:0) gewonnen und dem Stadtrivalen damit die erste Saisonniederlage zugefügt.
Die Partie begann am Sonntag Mittag vor 5000 Zuschauern mit vielen Nicklichkeiten. So handelte sich Lok-Akteur Maik Salewski schon nach 30 Sekunden wegen Fouls an Daniel Heinze die Gelbe Karte ein. Auch danach griff der erst 26-jährige Referee Steven Greif aus Gotha konsequent durch.
DURCHKLICKEN: Bilder rund um das 103. Leipziger Derby
Gastgeber Chemie hatte im ersten Durchgang mehr vom Spiel und folgerichtig mehr Torchancen. Zunächst fehlte Kapitän Stefan Karau ein Quäntchen Glück - sein Heber landete an der Lattenunterkante und Lok konnte klären (4. Minute). Zehn Minuten später schoss Tomas Petracek aus gut 20 Metern knapp übers Lok-Gehäuse.
Der Tscheche verstolperte wenig später eine gute Möglichkeit, machte es in der 29. Minute aber besser: Seinen straffen Volleyschuss parierte Gäste-Torwart Lukas Wenzel noch, doch Florian Schmidt war in Abstaubermanier zur Stelle - 1:0. In der 40. Minute besaß Tommy Kind nach guter Kombination über Chemies gefährlichen linken Flügel, vornehmlich angefacht von Alexander Bury, eine weitere Großchance, scheiterte aber an Wenzel. Er hätte wohl besser auf mitgelaufene Mitspieler ablegen sollen.
DURCHKLICKEN: Die Stimmen zum Spiel
Erste echte Lok-Chance nach 72 Minuten
Das Halbzeitfazit von Chemie-Vorstand Frank Kühne lautete dennoch: „Als Außenseiter haben wir es bislang gut gemacht.“ Dagegen sagte Loks Sportdirektor Wolfgang Wolf: „Wir können froh sein, dass es nur 1:0 steht. Wir sind noch nicht richtig drin im Spiel.“
Kurz nach dem Seitenwechsel wurde Petracek rechts wunderbar freigespielt, übersah dann aber auch zwei zentral besser postierte Mitspieler und blieb an Wenzel hängen. Lok versuchte nun, mehr Druck aufzubauen, doch Chemie stand weiterhin recht stabil aus nun etwas defensiverer Haltung. So hatte Lok erst in der 72. Minute die erste richtige Chance, nach Vorarbeit von Matthias Steinborn der eingewechselte Stephane Mbibudulu, doch Benjamin Bellot hielt.
Dafür sorgten die Leutzscher in der 78. Minute mit einem Linksschuss von Daniel Heinze ins Dreiangel für die Entscheidung. Auch danach hatte die enttäuschende Lok-Elf keine zwingenden Chancen mehr. Im Gegenteil: In der 90. Minute hatte Max Keßler nach Solo das 3:0 auf dem Fuß, fand aber in Wenzel seinen Meister. Wenig später kam der Abpfiff – der Rest war grün-weißer Jubel.