16. März 2019 / 14:22 Uhr

Nach Elfer-Krimi gegen den BVB: RB Leipzigs U19 erstmals im DFB-Pokal-Finale

Nach Elfer-Krimi gegen den BVB: RB Leipzigs U19 erstmals im DFB-Pokal-Finale

Frank Schober
Leipziger Volkszeitung
XXX beim Spiel RasenBallsport Leipzig (RB) vs Borussia Dortmund (BVB), U19 DFB Pokal Halbfinale 11:10 n.E., 16.03.2019 in Leipzig (Sachsen).
JAAAAAAAA! Geschafft! RB Leipzig A-Junioren stehen im Pokalfinale. © Christian Modla
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Keeper Julian Krahl war der umjubelte Held beim 9:8-Sieg gegen Borussia Dortmund. Im Kampf vom Punkt mussten sage und schreibe 22 Schützen antreten, bis der Sieger gefunden war.

Leipzig. Nach einem Marathon-Elfmeterkrimi mit 22 Schützen hat sich RB Leipzig das Ticket zum DFB-Pokalfinale der A-Junioren am 24. Mai in Babelsberg gesichert. Der Vierte der Bundesliga Nordost bezwang am Sonnabend am Cottaweg keinen Geringeren als Borussia Dortmund (Zweiter der Weststaffel) 9:8 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es leistungsgerecht 1:1 gestanden. Pokalheld war vor 905 Zuschauern bei strömendem Regen der Leipziger Keeper Julian Krahl, der zwei Elfmeter parierte und den entscheidenden Ball vom Punkt verwandelte.

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DURCHKLICKEN: Bilder vom Halbfinale gegen Borussia Dortmund

Riesenjubel bei der U19 von RB Leipzig: Das Team steht erstmals im DFB-Pokalfinale der Junioren, setzte sich 10:9 n.E. gegen Borussia Dortmund durch. Zur Galerie
Riesenjubel bei der U19 von RB Leipzig: Das Team steht erstmals im DFB-Pokalfinale der Junioren, setzte sich 10:9 n.E. gegen Borussia Dortmund durch. © Christian Modla

Nur zwei Tore in der regulären Spielzeit

Finalgegner ist der VfB Stuttgart, der sich gegen den SC Freiburg 4:0 durchsetzte. RB hatte im laufenden Wettbewerb unter anderem bereits Schalke 04 und den FC St. Pauli ausgeschaltet. Das Finale findet zwar in Potsdam-Babelsberg statt. Doch damit steht auch fest: Bei der Siegerehrung am folgenden Abend im ausverkauften Berliner Olympiastadion wird mindestens eine Elf der Roten Bullen dabei sein - eben die U19 von Trainer Alexander Blessin. Auch die Profis haben diese Chance noch, wenn sie am 2. April in Augsburg sowie anschließend das Halbfinale gewinnen.

Am Cottaweg fielen beide Tore in der regulären Spielzeit nach Standards per Kopf. Malik Talabidi brachte RB in der 9. Minute in Führung, gut 20 Minuten später glich Niclas Knoop für den BVB aus. Danach hatte in einem ausgeglichenen Spiel keine der beiden Mannschaften nennenswerte Chancenvorteile.

Krahl pariert doppelt und trifft selbst

Nach 120 Minuten kam es auf die besseren Nerven und das nötige Glück im Elfmeterschießen an. Dies wurde zum echten Krimi. Die Dortmunder Jungs begannen und zeigten zunächst keine Schwächen. Doch RB konnte durch Tom Krauß, Niclas Stierlin und Noad Mekonnen immer wieder ausgleichen. Der vierte BVB-Schütze scheiterte an Julian Krahl. Lukas Felix Krüger brachte die Nachwuchsbullen nun 4:3 in Führung. Beim Stand von 4:4 hatte Nicolas Fontaine den Finaleinzug auf dem Fuß, doch sein Lupfer landete auf der Latte.

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Dortmund war wieder im Spiel. Die nächsten Schützen verwandelten - für RB glichen Marcel Hoppe, Frederik Jäkel sowie Kossivi Amededjisdo aus. Der neunte Dortmunder schoss an den Pfosten, doch für die Gastgeber konnte Mateusz Mackowiak auch den zweiten Matchball nicht verwerten. Der zehnte Leipziger Schütze Mads Bidstrup glich zum 8:8 aus, dann kam der große Moment von Julian Krahl. Erst parierte der Leipziger Keeper seinen zweiten Elfer, dann versenkte er den Ball zum umjubelten 9:8.

Revanche geglückt

Trainer Alexander Blessin war happy: "Das Spiel in Worte zu fassen ist schwer. Ich habe keine Stimme mehr, bin um Jahre gealtert - aber wenn es so ausgeht, ist das natürlich super. Wir haben uns das glückliche Ende heute verdient. Es war ein hochkarätiges Spiel. Wir haben alles super umgesetzt und toll gefightet. Die Jungs hatten alle Krämpfe, es war schwer, am Ende überhaupt fünf Schützen zu finden. Ich habe den Jungs gesagt: Macht euch keinen Kopf, konzentriert euch auf den Ball und sucht euch eine Ecke aus. Auch das ist fast allen super gelungen."

Die Nachwuchsbullen schafften damit auch eine Revanche für 2014/2015, als die U17 der Leipziger einmal im Finale sowie ein Jahr später im Halbfinale 1:2, 0:2 und 1:2 an Borussia Dortmund gescheitert waren.

(mit Bjarne Johannsen-Schmidt)