08. März 2022 / 21:27 Uhr

Nach Europa-League-Freilos: RB Leipzig will Einnahmen spenden

Nach Europa-League-Freilos: RB Leipzig will Einnahmen spenden

Guido Schäfer
Leipziger Volkszeitung
RB Leipzig sendet eine Friedensbotschaft aus der Red-Bull-Arena in die weite Welt.
RB Leipzig sendet eine Friedensbotschaft aus der Red-Bull-Arena in die weite Welt. © Bert Harzer/Imago
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Bundesligist RB Leipzig wird die Freilos-Einnahmen aus der Europa League definitiv nicht ins eigene Portemonnaie stecken. Stattdessen wollen die Roten Bullen das Geld für wohltätige Zwecke spenden. Die Mannschaft um Kapitän Peter Gulacsi verzichtet dafür auf etwaige Prämien.

Leipzig. Wenn es um freie Tage geht, wird aus Domenico Tedesco MacTedesco. Der mit der Freizeit geizt. Der RB-Coach hat seine Spieler am liebsten unentwegt um sich, der Entwicklung und des besseren Miteinanders wegen. Nach dem 1:1 gegen Freiburg gab sich der 36-Jährige mit Blick auf die Körner kostende jüngere Vergangenheit unschottisch und ganze zweieinhalb freie Tage aus. Alsdann verabschiedeten sich die Männer um Kapitän Péter Gulácsi in einen Kurzurlaub, kehren erst heute um 11 Uhr zum öffentlichen Training zurück. Nach Entspannung mit den Lieben, Blicken zurück und voraus. Auch aufs liebe Geld …

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Ja, sie spielen unter Tedesco wieder einen Fußball mit Wiedererkennungswert.
Ja, sie gewinnen öfter als sie verlieren.
Ja, sie bringen Breisgau-Brasilianer dazu, ihre Herkunft zu verleugnen.
Ja, sie können aus der laufenden Saison die beste oder die schlechteste der Club-Historie machen.
Ja, sie stehen im Halbfinale des DFB-Pokals und im Viertelfinale der Europa League.

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Nein, eine Prämie fürs Erreichen der Runde der letzten Acht im Europapokal wird definitiv nicht auf den Konten der Kurzurlauber landen! Hatten Gulácsi und Co. nach dem von der Europäischen Fußball-Union Uefa befehligten Freilos gegen Spartak Moskau auch nicht erwartet und intern längst besprochen.

Bares aus Nyon: Die Uefa überweist den acht Viertelfinal-Clubs je einen Sockelbetrag von 1,8 Millionen Euro (Champions League: 10,6 Millionen Euro). Dazu gesellt sich eine Beteiligung aus dem Marktpool. Wie hoch die Gesamtprämie für RB sein wird, ist wegen der am 10. und 17. März schwarz bleibenden TV-Mattscheibe unklar. Dass ein Millionen-Betrag von Nyon nach Leipzig fließen wird, ist unstrittig: RB wurde die Möglichkeit, das Viertelfinale auf sportlichem Weg zu erreichen, aus bekannten Gründen genommen.

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Gesellschaftliche Verantwortung

Klar ist auch: RB Leipzig wird eine wie auch immer geartete Überweisung weder in Form von Prämien an die Fußballer weiterleiten noch in den pandemie-gebeutelten Etat und auch nicht in eine Vertragsverlängerung mit Nordi Mukiele stecken.

Nach SPORTBUZZER-Informationen hat sich die Club-Führung darauf verständigt, dass die Einnahmen aus dem Viertelfinale nicht im Verein verbleiben, sondern wohltätigen Zwecken zugeführt werden. Naheliegend: humanitäre Hilfe für die Ukraine. Dort ist der Bundesligist schon aktiv. Wann und ob die Roten Bullen überhaupt dieses Vorhaben öffentlich machen, ist ungewiss. Tue Gutes und rede (noch) nicht drüber? Fakt ist: Vorauseilenden Gehorsam mögen sie in den heiligen RB-Hallen nicht. Und sie lassen sich außerdem höchst ungern treiben. Vor ein paar Tagen hatte Chef Oliver Mintzlaff gereizt auf Spenden-Aufforderungen der Viertelfinal-Gelder reagiert. „Diese Diskussion kotzt mich total an. Jeder soll erst einmal bei sich selber anfangen“, sagte Mintzlaff bei Sport1 vor dem Pokal-Viertelfinale bei Hannover 96. „Dass wir eine gesellschaftliche Verantwortung haben und diese auch wahrnehmen, daran besteht gar kein Zweifel. Die, die jetzt fordern, die sollen das und das spenden, die sollen erst einmal selber spenden.“

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Termine, dies und das: Am Sonntag, 19.30 Uhr, tritt RB in Fürth an. Am 20. März, 15.30 Uhr, empfangen die Rasenballer Eintracht Frankfurt. Die SGE muss drei Tage vorher daheim in der Europa League gegen Betis Sevilla ran (17. März, 21 Uhr). Ja, ein Wettbewerbsvorteil für ausgeruhte Leipziger. Am 18. März werden die Viertelfinalspiele ausgelost. Gespielt wird am 7. und 14. April.

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