Am Donnerstag sorgte Oliver Bierhoff mit seinen Aussagen über Mesut Özil für Wirbel. Man hätte überlegen müssen, „ob man sportlich auf ihn verzichtet“, sagte der Manager der Nationalmannschaft in einem Interview mit der Welt im Hinblick auf die WM-Nominierung des Weltmeisters. Nur einen Tag später rechtfertigt Bierhoff seine Kritik in der Bild.
„Es tut mir leid, dass ich mich da offenbar falsch ausgedrückt habe und diese Aussagen missinterpretiert werden“, sagte der 50-Jährige. „Sie bedeuten in keinem Fall, dass es im Nachhinein falsch gewesen sei, Mesut mitzunehmen.“ Vielmehr habe man sich vor der WM die Frage gestellt, ob man den Arsenal-Star nach dem Eklat rund um das Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mitnehmen solle. „Wir haben uns bewusst für ihn entschieden. Und dazu stehen wir auch. Wir werden in unsere Analyse natürlich auch mit Mesut über dieses Thema sprechen.“ Am Freitagabend wiederholte Bierhoff diese Wort fast genau in einem ZDF-Interview. Er fügte an: „Ich hoffe, dass das jetzt glaubwürdig rüberkommt. Wir werden hier keinen Spieler an den Pranger stellen.“
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Alles nur ein Missverständnis?
Alles nur ein Missverständnis? Klar ist: Bierhoff hatte mit seinen Aussagen massive Kritik auf sich gezogen. Der Manager werfe „den Spielmacher einer Meute, die darauf schon immer gewartet hat, weil ihr der so schwer zu fassende Deutschtürke schon immer suspekt war, in dem Augenblick zum Fraß vor, als Özil das schwächste Glied der Kette ist“, schrieb etwa SPORTBUZZER-Redakteur Sebastian Harfst in einem Kommentar. „Bierhoff muss doch klar sein, dass er mit den Verbalattacken gegen seinen Spielmacher den falschen Leuten nach dem Mund redet und billigsten Opportunismus betreibt.“
Der Europameister von 1996 sieht die Karriere von Özil der Kontroverse zum Trotz noch nicht als beendet an. „Klar ist, Mesut wird auch in Zukunft genauso sportlich beurteilt wie jeder andere Spieler auch“, sagte Bierhoff. Der Offensivstar des FC Arsenal hatte nach wochenlangen Negativschlagzeilen um das Treffen mit Erdogan wie auch der ebenfalls involvierte Ilkay Gündogan eine schlechte WM gespielt.